Page 68 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


           Kapitulare weisen die Klage des Klosters Marienthal gegen die Stadt Ahrweiler
           zurück. Die Entscheidung des Landtages aus dem Jahr 1695 soll weiter Bestand
           haben. Das besagte Kloster muss der Stadt weiterhin die üblichen Simpla be-
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           zahlen.  Unterschrieben  ist  das  Urteil  von  Solemacher   und  Johann  Gabriel
           Fabri. 286-287

                1706 – Donnerstag (!), den 29. April
           Nikolaus Lützenkirchen gesteht, im Nottgesthal Rahmen für Hopfenstangen ge-
           schlagen zu haben. Der Rat verurteilt ihn zu 3 gld Strafe. Wenn er sagen kann,
           wer den Buschbrand verursacht hat, wird ihm die Strafe erlassen.
           Die Förster und Feldschützen rügen. 287-289
           Weil die Förster so wenig zu rügen haben, droht der Rat ihnen mit einer Geld-
           strafe von je 2 gld. Bürgermeister und Baumeister kündigen – wie üblich – ihre
           Ämter  auf.  Der  Rheinbacher  Schulmeister  Rothaar  bringt  ein  Schreiben  das
           Schatzbuch  betreffend  vor.  Der  Stadtschreiber  soll  die  Angelegenheit  im
           Schatzbuch  nachprüfen.  Der  Jude  Benjamin  präsentiert  sein  Geleitschreiben
           vom 16. November 1705 gesiegelt vom Hohen Domkapitel. 289

                1706 – Freitag, den 7. Mai
           Der Bürgermeister präsentiert dem Rat einen Befehl der Landesregierung. Da-
           mit ist ein Edikt gegen die Minoriten aufgehoben. Sie dürfen wieder Almosen
           einsammeln. Stefan Remagen hat in der Bitz aus fremden Weingärten Rahmen
           geholt und in seinen gebracht. Remagen zahlt 21 alb 4 hll Strafe. Der Bürger-
           meister klagt die Magd von Nikolaus Schefer an. Diese habe am Alten Weg auf
           einer Wiese einen Korb voll gekrautet. 290
           Am  kommenden  Samstag  soll  der  jährliche  Banngang  durchgeführt  werden.
           Der Kellner Pütz hat  aufm Plan oder  Schweinsweiden  Rahmen abgehauen und
           sie ins Jülichsche gefahren. Der Rat wählt Heinrich Knieps zum neuen Gilden-
           und Hubert Gies zum neuen Hospitalsmeister.
           Die Förster rügen.

                1706 – Freitag, den 14. Mai
           Der Zielochse von Johannes Schmidtges hat auf den Steinen gegen Bachem hin
           geweidet. Weil die Bestbeerbten von Bachem das Schatzheberamt noch nicht in-
           nehatten, befiehlt der Rat den Nachbarn, an Stelle von Daniel Creutzberg einen
           von den Bestbeerbten zu wählen. 291
           Die Förster rügen.
           Der Magistrat wählt die neuen Hutenmeister.
           Walporzheim: Hubert Gies


           32  Johann Arnold Solemacher, kurk. Geheimrat, kurtr. Geheimer Staatsrat, Hofkanzler u. Reg.-Dir.
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