Page 73 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


           ihr Erbe vor zwei Jahren geteilt. Dabei ist ein kleines Feld mit Bäumen aufm Ha-
           sensprunck an Johannes Riskirchen gefallen. Der Rat unterstützt nun den An-
           spruch Riskirchens auf das dort gewachsene  Obst. Peter Kriechel erhält Bau-
           holz für eine Quetschkelter [Kelter mit Hebebaum, Pitschkelter].  315
           Am Nachmittag legen Bossart, Becker, Krupp, Alden und der Achter Dünwald
           9 Simpla um, davon 3 französische zum Termin 15. Juli 1706.

                1706 – Freitag, den 24. September
           Der Rat beschließt, die Eichstange justieren zu lassen. Gleichzeitig werden Lau-
           rens Devernich und Peter Busseler als Eicher vereidigt. Sie geben dem Rat ein
           Viertel Wein. Am nächsten Tag sollen die Trauben besichtigt werden.
           Die Förster und Feldschützen rügen. 316-317
           Caspar Hansmann klagt gegen Herrn Paffrath als Verwalter der Blankartschen
           Güter. Paffrath habe ihm mit Gewalt eine Wiese, die auf dem Bongart liegt und
           zu  seinem  Hoflehen  gehört,  weggenommen.  Hansmann  bittet  den  Magistrat
           um Rechtsbeistand. Der Rat solle ihm zu seinem Recht verhelfen oder die Wie-
           se aus seinem Schatz austragen. Da der Achter Dünwald anwesend ist, beauf-
           tragt ihn der Rat, mit den anderen Achtern zu überlegen, was zu tun sei. 317
           Am selben Tag verfertigt der Rat die Simpelzettel.

           Am 26. September wurden im Beisein der Achter Dünwald und Markenheuer
           die Schatzbücher auf den neuesten Stand gebracht. Am selben Tag erhielt der
           Pastor von Dernau die Haustücker beim Herrentisch auf 20 Jahre für 20 tlr und 2
           Viertel Wein. Er darf allerdings die Eichenstämme nicht abschlagen, sondern
           muss sie aufwachsen lassen. Der Beginn der Traubenlese wurde auf Mittwoch,
           den 6. Oktober, festgelegt. 318

                1706 – Sonntag den 9. November
           Johannes Gies aus Walporzheim hat den bei Johannes Kriechel liegenden Wein
           von Herrn Meyer aus Aachen wegen schuldiger 5 rtlr in Beschlag legen lassen.
           Darauf habe der Vogtsverwalter Paffrath seinen Gerichtsboten geschickt. Die-
           ser habe ohne Anhörung den Schrötern bei Androhung von 2 ggld Strafe be-
           fohlen,  den  Wein  aufzuladen.  Der  Arrest  des  Weines  sei  aufgehoben.  Diese
           Entscheidung des Vogtsverwalters ist wider die städtische Polizeiordnung und
           wider die Ratsjurisdiktion. Deswegen will der Rat prüfen, ob Meyer hier in der
           Stadt noch anderen Wein liegen hat, der in Beschlag gelegt werden kann. Die
           Marktgeschworenen werden beauftragt, das arretierte Pferd des Klosters Mari-
           enthal zu taxieren. 319





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