Page 75 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


           mit  Herrn  Eschenbrender  gesprochen  werden.  Weil  ein  Schreiben  von  Dr.
           Fabri  wegen  des  Furageprozesses  eingegangen  ist,  wird  Bürgermeister  Stoll
           nach Köln geschickt. Stoll soll auch gleichzeitig bei  Herrn  von  Geyr  wegen
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           des beim Hofrat schwebenden Verfahrens vorsprechen. Tonnes Simons erhält
           den Kirchenweingarten in der Adenbach hinter der Kirche, den bislang Johan-
           nes Nietgens innehatte. 322

           Tonnes  Simons  kündigt  sein  Kirchenmeisteramt  auf.  Kellner  Pütz  zeigt  die
           Magd  von  Leopold  Dünwald  an,  die  hinter  Geroltzheim  in  seinem  Rübsamen
           großen Schaden angerichtet hat. Der Rat bestraft die Magd mit 1 gld. Im Wie-
           derholungsfall der Dieberei werde sie exemplarisch bestraft.

           Am 23. Dezember 1706 teilten Bürgermeister Stoll, Bossart, Becker, Schefer und
           Becker  den  namentlich  genannten  Armen  das  Gildentuch  aus.  Zur  Ausgabe
           kamen 20 Ellen weißes und 15 ¼ Ellen braunes Tuch. 323-324

                1707 – Freitag, den 7. Januar
           Christoph  Schültzgen  erhält  den  Gildenweingarten  in  Bachem,  den  bislang
           Berg innehatte. Die Bachemer Nachbarn Tonnes Koch, Michael Pings, Daniel
           Creutzberg, Peter Westenburg, Thederich Menzen und Servas Broell beklagen
           sich,  dass  sie  als  arme  Leute  bei  Truppendurchmärschen  dieselbe  Menge  an
           Fleisch,  Butter,  Käse,  Bier  und  Wein  hergeben  müssen  wie  die  Reichen,  die
           zwei Ochsen vor dem Pflug hätten. Sie bitten, die Abgabe so zu ändern, dass
           alle gemäß ihrer Schatzzahlung belastet werden. 324
           Der Magistrat befiehlt den Meistbeerbten, am nächsten Ratstag zu erscheinen.
           Bis dahin darf keine neue Umlage durchgeführt werden. Die Zunftmeister der
           Bäcker Wilhelm Schopp, Gerhard Wolff und Adam Jacobs zeigen dem Rat ein
           Schreiben der Linzer Zunft vom 20. Dezember 1706 vor und bitten um einen
           ähnlichen Beschluss. Der Rat stellt fest, dass das Bierzapfen keine Zunftangele-
           genheit  sei.  Allerdings  unterstützt  der  Rat  die  Bäckerzunft  in  der  Forderung
           nach einer dreijährigen Lehrzeit. Alles andere soll die Zunft nach ihrem Gut-
           dünken selbst regeln. 325
           Dieter  Becker  referiert,  dass  er  auf  Anweisung  des  Bürgermeisters  in  Mayen
           gewesen sei, wo Leien für 10 Dreier zu bekommen seien. Der Rat schickt Bau-
           meister  Alden  dorthin,  um  den  Dachschiefer  für  das  Bürgerhaus  zu  kaufen.
           Das  ist  dann  auch  geschehen.  Ein  Reiß  kostete  10  Dreier.  Der  Andernacher
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           Bürgermeister Rübsamen  schlägt vor, für das Dach des neuen Bürgerhauses

           33  Rudolf Adolf von Geyr, Herr zu Schweppenburg, * 21.2.1672 zu Warburg, † Köln 2.4.1752, kurk.
           Generaleinnehmer und Hofrat.
           34  Matthias Rübsamen, u.a. am 9. März 1710 zum Bürgermeister gewählt.
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