Page 82 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
tag um 2 Uhr soll die in der Weinsbach liegende Kirchenwiese meistbietend
verpachtet werden. Dies soll am Sonntag bekanntgegeben werden. Ebenso soll
die Bevölkerung auf das Verbot des Krautens an den Wegerändern hingewie-
sen werden. Die Müller dürfen die Weiden mit ihren Eseln und die Bürger mit
ihren Ochsen nicht benutzen. Dort, wo junge Eichen gepflanzt worden sind, ist
der Wald in Wehr gelegt. Die Bürger sollen das beachten. 3
Die Birckhard wird für drei Jahre in Wehr gelegt. In dieser Zeit darf kein Vieh
dort weiden, noch darf dürres oder grünes Holz abgeschlagen werden.
1725 – Freitag, den 11. Mai
In Abwesenheit des zeitigen Bürgermeisters Eichals verliest Bürgermeister
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Gruben ein kurfürstliches Schreiben. [Der angekündigte Text fehlt.]
Der Maurer Heinrich Carpzola trägt im Rat vor, dass er den eingegangenen
Vertrag wegen der Ahrpforte nicht einhalten kann, da viel mehr Mauerwerk
repariert werden muss, als vorgesehen. Er bittet um einen neuen Vertrag. Weil
nicht alle Ratsmitglieder anwesend sind, soll darüber später abgestimmt wer-
den.
1725 - Montag, den 14. Mai 4
Der neu gewählte Baumeister Johannes Riskirchen hat eine Eingabe an den
Hofrat nach Bonn gemacht und bittet, aus seinem Amt entlassen zu werden.
Der Rat wehrt sich dagegen. Riskirchen sei gewählt und müsse das Amt ausü-
ben, zumal er einer der meistbeerbten Bürger der Stadt sei.
1725 – Dienstag, den 22. Mai
Bürgermeister Eichals hat den Rat auff Straff einladen lassen, weil er, der Bür-
germeister, morgen zum Landtag nach Bonn reisen muss. Er lässt den Gegen-
bericht gegen die Klagen des Johannes Riskirchen, die dieser bei dem Kurfürs-
ten eingereicht hat, vom Lic Herrestorff vorlesen. Dieser Bericht ist in Latein
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verfasst und muss deswegen den Ratsverwandten Wort für Wort erklärt wer-
den. Der Rat beschließt einstimmig, den Gegenbericht in der vorliegenden
Form an den Kurfürsten zu senden.
Die Ahrpforte ist eingefallen und hat das Haus von Barthol Lingen beschädigt.
Meister Karl Barbier erhält den Auftrag zur Reparatur des Hauses. Barbier be-
kommt 15 rtlr Lohn, Kost und Trank muss er selbst stellen. Der Magistrat ver-
langt vom Meister noch zwei Brandleitern. Barbier stimmt dem zu gegen Her-
gabe von einem halben Ohm guten Bieres. Wie im letzten Jahr soll wieder Lohe
39 Johann Philipp Gruben ∞ Veronika Roesgens, T.d. Apollinar R. u. d. Margarete Bossart.
40 Wilhelm Ernst Herrestorff, Lic der Rechte, Bruder des Stadtschreibers Wilhelm Eberhard, † 1749.
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