Page 84 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
sei er nicht verreist, sondern einheimisch geblieben. Ihm wird zum letzten Mal
befohlen, die Witwe Wolff bis zum nächsten Mittwoch klaglos zu stellen, bei
Androhung der Zwangsvollstreckung. 8
Der beklagte Operateur Eichenberg bietet an, binnen dreier Tagen der Witwe
den schuldigen Hauszins zu zahlen. Die übrigen 2 rtlr aber sei die Patientin aus
Brück schuldig. Der Rat verurteilt den Operateur, der Witwe innerhalb von 3
Tagen den Hauszins zu zahlen. Wegen der übrigen 2 rtlr solle die Patientin aus
Brück vernommen werden. Der Magistrat fordert die Schreiner- und Schlos-
serzunft auf, sich wie die übrigen Zünfte zu verhalten. Wenn das geschehe,
werde der Leiendecker Stefan Schauth sein Meistergeld unweigerlich zahlen. 9
Am nächsten Mittwoch, dem 27. Juni, soll der Bann begangen werden.
1725 – Mittwoch, den 4. Juli
Es ist der Vorschlag eingekommen, an Stelle von Johannes Riskirchen einen
anderen Baumeister zu wählen und sofort zu vereidigen. Weil Bürgermeister
Gruben nicht anwesend sein konnte, schickt er deswegen ein vier bis fünf Sei-
ten langes Schreiben an den Rat.
1725 – Freitag, den 6. Juli
Der Rat fordert den abgestandenen Baumeister Gerhard Gies auf, seine Rück-
stände aus dem Baumeisteramt bis spätestens Bartholomäus zu bezahlen, da er
sonst gepfändet werde. Der ehemalige Baumeister erklärt seine Zahlungsbreit-
schaft, sofern das Kloster Steinfeld seine Schuldigkeit ihm gegenüber beglei-
che. Auch der abgestandene Baumeister Daniel Gies erklärt seine Zahlungsbe-
reitschaft. Er habe bislang nicht gewusst, wem er das Geld zahlen solle. 10
Der ehemalige Baumeister Matthias Schefer bittet den Rat, ihm bei der Eintrei-
bung seiner Steuerrückstände zu helfen. Erst wenn die Restanten gezahlt hät-
ten, könne er seine Baumeisterei-Rechnung endgültig abrechnen. Der abge-
standene Baumeister Wilhelm Schopp klagt, der Rat möge ihm zu seinem Geld
verhelfen, das die Kirche ihm von seinem Amt als Kirchenmeister noch schul-
de, dann könne auch er seine Baumeisterrechnung abrechnen. Im Übrigen habe
der Rat ihn gegen seinen Willen gezwungen, das Baumeisterbuch anzuneh-
men. So seien er und seine Kinder völlig verdorben worden. Der ehemalige
Baumeister Tilman Kriechel wird ausländisch befunden. Der Notar Dünwald
übergibt im Beisein der beiden Zeugen Leonhard Großgart und Hans Peter
Bauer eine Protestnote wegen der Streitigkeit um den Baumeister Riskirchen.
Die Bürgerschaft habe kein Verständnis für die Schäden, die der Stadt aus die-
sem Rechtsstreit entstünden. Die Kosten des laufenden Prozesses dürften nicht
aus Stadtmitteln bezahlt werden. Die Schwester des verstorbenen Dünwald
muss mit ihrem Sohn die Stadt binnen 8 Tagen verlassen. Christian Hilgers er-
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