Page 89 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1725 – Sonntag, den 14. Oktober
           Mehrere Bürger aus Ahrweiler und Walporzheim bitten den Bürgermeister um
           Vorverlegung  des  Lestermins.  Weil  aber  zu  wenig  Ratsmitglieder  anwesend
           sind, will der Rat noch keinen Beschluss fassen. 22

                1725 – Montag, den 15. Oktober
           Der  Bürgermeister  trägt  abermals  den  Wunsch  der  Bürger  auf  Vorverlegung
           des Lesetermins vor. Weil das Wetter es noch zulässt, bleibt der ursprüngliche
           Termin. Wenn aber Frost einfallen sollte, wird der Rat den Termin ändern.

                1725 – Freitag, den 19. Oktober
           Weil es in der verflossenen Nacht stark gereift hat, will der Rat den Lesetermin
           vorverlegen. Eigentlich könnte heute Nachmittag schon mit der Lese der roten
           Trauben begonnen werde. Aber die Zehntherren müssen zuvor informiert sein.
           So setzt der Rat den Lesebeginn auf morgen fest und gibt diesen Beschluss der
           Bevölkerung bei geläuteter Glocke bekannt.

                1725 – Dienstag, den 23. Oktober
           Die Patres des Calvarienbergs möchten Rotwein haben, weil es in diesem Jahr
           kaum Weißwein gebe und dieser zudem ganz verkaltet sei. 23
           Der Rat lehnt diese Bitte ab. Der Stadtdiener soll den Beschluss umgehend dem
           Pater Guardian mitteilen. Der Termin für den Lesebeginn der weißen Trauben
           wird auf Donnerstag, den 25. Oktober, festgesetzt.

                1725 – Sonntag, den 28. Oktober
           Wegen des schlechten Herbstes setzt der Magistrat die Pacht in diesem Jahr auf
           ein Achtel des Leseertrages fest.

                1725 – Freitag, den 16. November
           Jakob  Becker  zahlt  heute  dem  zeitigen  Baumeister  Wilhelm  Burbach  20  gld
           Bürgergeld. Da Becker aber weder seinen Geburtsbrief noch seinen Handels-
           und Wandelsschein vorlegen kann, darf er seinen Bürgereid erst nach Vorlage
           dieser Dokumente leisten. Johannes Jacobs klagt gegen Dr. Ditmari, der bislang
           seinen  Schatz  noch  nicht  bezahlt  hat.  Der  Magistrat  fordert  Dr.  Ditmari  auf,
           spätestens bis in 14 Tagen den Schatz zu bezahlen oder Gründe vorzubringen,
           wieso er diese Abgabe nicht zu zahlen braucht. 24
           Johannes Kleefuß, Michael Menzen und die  Witwe Johann Gotthartz´ klagen
           Peter Braun vor dem Rat an, weil Braun entlang ihrer Weingärten und entlang
           des Gildenweingartens am Rodderweg viele Hecken und Strünck an einem Regg
           [Hang]  ausgehauen  hat.  Dadurch  sind  etliche  Weinstöcke  abgestürzt  und


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