Page 88 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           wandern [Banat ]. Gegen Zahlung von 10 m dürfen sie die Bürgerrechte behal-
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           ten. Der Rat stellt den Auswanderern auch ein Zeugnis aus. 20

                1725 – Freitag, den 5. Oktober
           Matthias  Schumacher  zeigt  sein  Geburtszeugnis  und  seinen  Handels-  und
           Wandelsbrief vor. Demnach ist er am 10. Juli 1703 in Ramersbach als Sohn des
           Martin  Schumacher  und  der  Maria  Zimmermann  auf  den  christcatholischen
           Glauben getauft worden. Er legt seinen Bürgereid ab und verspricht, das Bür-
           gergeld  innerhalb  von  4  Wochen  zu  bezahlen.  Der  Baumeister  Hans  Jakob
           Fechemer  verbürgt  sich  dafür.  Stadtschreiber  Herrestorff  erhält  den  Auftrag,
           die  400  rtlr,  welche  die  Stadt  dem  Herrn  Eschenbrender  schuldig  ist,  aufzu-
           kündigen. Da Herrestorff in eigenen Angelegenheiten nach Köln verreist, er-
           hält er von der Stadt einen Reisekostenzuschuss. Die noch ausstehenden Bau-
           meisterei-Rechnungen  sollen  beglichen  werden.  Die  beiden  betroffenen  Bau-
           meister Gerhard Gies und Tilman Kriechel wollen gerne ihre Rückstände be-
           zahlen, wenn die Stadt den Steinfelder Kellner Pütz und den Grafen von Stein-
           Callenfels dazu bringt, ihrerseits ihre Schulden bei den Baumeistern zu beglei-
           chen. 21
           Der  Rat  bewilligt  Gerhard  Gies  Bauholz  für  einen  Kuhstall.  Peter  Kriechels
           Frau übergibt eine Rechnung des Zehrgeldes in Höhe von 29 gld 3 alb 4 hll.
           Dieser Verzehr entstand wegen des Streites zwischen dem zeitigen Vogt Herrn
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           von Krümmel  und Herrn Floisdorf  um die Vikarie Heilig-Kreuz. Johannes
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           Messenich verspricht, in der Zeit von drei Wochen dem Laurens Ropertz den
           schuldigen Liedtlohn zu zahlen und als Leibnus [Geschenk] ein Paar Schuhe zu
           liefern.

                1725 - Freitag, den 12. Oktober
           Magistrat und Hutenmeister setzen nach geschehener Besichtigung der Trau-
           ben den Lesebeginn für die roten Trauben  auf  Donnerstag, den 25. Oktober,
           fest.





           42  Im Jahre 1723 erließ Kaiser Karl VI das erste Ansiedlungspatent für die Besiedlung des Banats,
           einer Landschaft, die fünf Jahre zuvor – nach den Türkenkriegen - unter österreichische Militär-
           verwaltung gestellt worden war. Dieses Ansiedlungspatent galt nur für Katholiken.
           43  Conrad Georg Crümmel von Nechtersheim, Erbvogt von Ahrweiler, Amtmann zu Zeltingen, ~
           Dottendorf 6.12.1675, † 1738.
           44  Martin Floßdorf, geb. in Zülpich, ordiniert 18.6.1707, erhält die Kapelle in Vettelhofen, wurde
           1710 Pfarrer in Holzweiler.
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