Page 32 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 3
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Einführung
des Boten für die einzelnen Botengänge bezweifelt werden. Die feste Besol-
dung des Stadtdieners betrug 1500 18 m und 1631/32 20 gld.
Die Pfortenschließer
Die Pfortenschließer bekamen bei der jährlichen Vereidigung von der Stadt
das obligatorische Quart Wein. Wie den anderen städtischen Bediensteten
gab die Stadt auch den Pfortenschließern zu Fastabend 1 Quart Wein. Ihre
Aufgabe bestand darin, morgens die Tore auf- und abends abzuschließen.
Als Entgelt dafür erhielten die Pfortenschließer des Ober- und des Ahrtores
15 m (1500; 1631/32 7 gld), die des Niedertores 14 m (1500; 1631/32 7 gld) und
der des Adenbachtores 6 m 8 s (1500; 1631/32 7 gld).
Das Glöckneramt
Das Salär des Glöckners betrug 13 m 4 s (1500) und 8 gld 18 alb (1631/32)
jährlich, weil er täglich die Uhr stellen mußte. Daneben erhielt er 4 gld für die
Reinigung und das Schmieren der Uhr. Ferner stand ihm der „Glockwein“
zu, der aber nicht von der Stadt zu zahlen war, sondern als Belastung auf
einzelnen Grundstücken lag.
Das Vogtsamt
Dem Vogt standen von alters her jährlich 4 m (1500) oder 1 gld (1631/32) zu.
Das Turmwächteramt
Die beiden Turmwächter, die nachts auf dem Turm der St. Laurentius-
Pfarrkirche lagen, erhielten jeder 18 m (1500); 20 gld (1631/32). Dazu stellte
die Stadt nach Bedarf Hosen, Schuhe, Bettzeug, Decken, Pelze oder auch eine
neue Trompete. Zum Einstand bei der Vereidigung gab es natürlich ein
Quart Wein. Ebenso reichte die Stadt den Turmwächtern an den Feiertagen
Ostern, Pfingsten, Maria Himmelfahrt und Weihnachten ein Quart Wein. Die
Turmwächter werden nach dem Schwedeneinfall 1632 nicht mehr erwähnt.
Der Schulmeister
Der Schulmeister bekam städtischerseits eine feste Besoldung von 5 m (1500;
1631/32 13 gld) und 4 Karren Brandholz im Jahr. Dazu kam auch in seinem
Falle die Gestellung von Dienstkleidung: Item des schoilmeisters rocklen zo
boetzen cost ~ 6 s. Eine weitere Besoldung erfolgte aus Mitteln der Gilde. Wie
auch Organist, Glöckner oder Vikare, erhielt der Schulmeister für seine An-
wesenheit bei Prozessionen oder Jahrgedächtnissen einige Pfennige.
Das Zöllneramt
In den Rechnungsjahren 1500-1510 wird auch ein Zöllner mit 15 m besoldet.
Bislang war in der Stadtgeschichtsschreibung ein solches Amt nicht bekannt.
Die Aufgaben dieses Zöllners müssen noch nachgewiesen werden.
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