Page 100 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1726 – Montag, den 15. April
Unter Zuziehung der Achter wird die Rechnung des abgelebten Baumeisters
Hans Wilhelm Nagel aus dem Jahre 1722 abgehört. Nagel hat 5194 gld 19 alb 4
hll eingenommen und 5007 gld 23 alb 4 hll ausgegeben, so dass seine Erben der
Stadt noch 186 gld 20 alb schulden. Auch mit dem Schöffen Becker wird dessen
Baumeisterei-Rechnung geprüft. Hier werden die Ausgaben wegen des Glo-
ckenstuhls und der neuen Kirchenstühle eingebracht. 58
1726 – Freitag, den 26. April
Johannes Riskirchen lässt durch den jetzigen Baumeister Wilhelm Burbach eine
Rechnung einbringen, über das, was er in seiner kurzen Baumeisterzeit ausge-
geben hat, nämlich 6 gld 14 alb. Burbach soll das in seine Rechnung einbringen.
Matthias Mey erhält ein Stück Weingarten auf dem Hohenweingarten, das der
Kirche oder der Gilde gehört und über 10 Jahre brach lag, zur Pacht. Baumeis-
ter Hans Jakob Fechemer gibt an, dass Thederich Menzen ein Kapital, welches
Johannes Vallender, Inhaber einer Pfründe in Würzburg, für ein Jahrgedächt-
nis gestiftet hatte, von der Gilde aufgenommen habe. Der in der Niederhut
wohnhafte Baumeister Matthias Schefer bittet, dass die Kaufsumme für das
verkaufte Haus des verstorbenen Hubert Armbrustmacher an dessen unmün-
digen Sohn ausgezahlt werden möge. 59
Auf seine Bitten hin gewährt der Rat dem Konrad Knieps ein Almosen von 2
tlr für Brot und Bier. Jakob Jacobs zeigt im Rat an, dass beim letzten Banngang
die Erbgeschworenen Tilman Kriechel, Gerhard Gies und Johann Aldenhofen
die Förster wie Jakob Jacobs, Christian Unckel, Johannes Huth und Johannes
Becker angewiesen hätten, die Pfänder mitzunehmen. Ein Messer, einen Kittel,
ein Seilchen und ein Heidenschlimmets sollten sie in Ramersbach gegen Wein
eintauschen. Nach dem Weintrinken hätten sich die Förster geweigert, die
Pfänder zur Bezahlung einzutauschen. Stattdessen hätten sie ihre Flinten in
Ramersbach lassen müssen. Erst nach Bezahlung am nächsten Tag hätten sie
ihre Flinten zurück erhalten. Erbgeschworene und Förster sollen zur nächsten
Sitzung erscheinen. Wilhelm Koch, Eingesessener aus Lantershofen, erhält die
Erlaubnis für ein Jahr, Lumpen in der Stadt Ahrweiler einzusammeln. Er soll
dafür 1½ rtlr bezahlen. Peter Müller braucht in diesem Jahr keinen Schatz und
keine Simpel zu zahlen, weil er einige Jahre vorher zu viel gegeben hatte.
1726 – Mittwoch, den 1. Mai
Nach dem Hochamt wählt der Magistrat Heinrich Josef Develich zum neuen
Bürgermeister. Im Beisein des prümischen Schultheißen und der Hofgeschwo-
renen Adam Jacobs und Johannes Riskirchen wird er dem residierenden prü-
mischen Kellner Calenberg präsentiert und von diesem mit dem Amt des Bür-
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