Page 95 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           bezahlter Steuern. Der Beklagte erhält eine Frist von 14 Tagen, um die Kläger
           klaglos zu stellen. Nach dieser Frist beginnt unweigerlich die Zwangsvollstre-
           ckung. Der Baumeister Daniel Gies bittet den Rat, wegen seiner am 19. Dezem-
           ber letzten Jahres vorgebrachten Klage die ausstehenden Simpla zwangsweise
           einzutreiben. Wenn die Schuldner nicht bis nächsten Dienstag  bezahlen, will
           der Rat unweigerlich mit der Pfändung beginnen.

                1726 – Freitag, den 25. Januar
           Der Steinfelder Kellner Pütz übergibt dem Magistrat eine Forderung gegen die
           Witwe von Hubert Devernich wegen dessen Schatzbuch aus der Ahrhut über
           17 gld 14 alb.

                1726 – Freitag, den 1. Februar
           Baumeister Peter Schefer zeigt an, dass Johann Kriechel seit undenklichen Zei-
           ten der Kirche ein geliehenes Kapital von 25 tlr schuldet. 39
           Die Nachkommen des Schuldners weigern sich zu zahlen. Sie wollen vor allem
           wissen, für was dieses Kapital aufgenommen wurde. Der Knecht des Steinfel-
           der Kellners Pütz muss ½ rtlr Strafe zahlen, weil er eine Eiche, die für Bauholz
           gut war, als Brennholz gefällt hat. Baumeister Daniel Gies und Wilhelm klagen
           namens aller Mühlenbetreiber gegen den Kellner Pütz. Dieser hat das Ufer des
           Olligsteichs dergestalt eingehauen, dass das Wasser aus dem Teich in die Ahr
           fließt.  Dadurch  wird  auch  der  öffentliche  Weg  ruiniert.  Die  Olligs-  und
           Lohmühle können zeitweise nicht mahlen. Das Interesse des Kurfürsten wird
           auch  beeinträchtigt,  weil  er  von  diesen  Mühlen  3  ggld  jährlich  erhält.  Noch
           während des sitzenden Rats werden Baumeister Peter Schefer und Schöffe Be-
           cker zum Kellner Pütz geschickt, um ihn zu ersuchen, das Ufer wieder aufzu-
           werfen. 40
           Widrigenfalls  sollen  die  Arbeiten  auf  Kosten  des  Klosters  Steinfeld  von  der
           Stadt  durchgeführt  werden.  Da  die  Interessen  des  Kurfürsten  beeinträchtigt
           sind, will der Rat an diesen Meldung machen. Der Kellner Pütz gibt die Tat zu.
           Er habe mit solchen Folgen nicht gerechnet und will den Schaden wieder be-
           heben. Laurens Burbach hat 9 Tage lang die Uhr repariert. Der zeitige Baumeis-
           ter  Wilhelm  Burbach  soll  seinem  Vater  10  gld  auszahlen.  Ägidius  Wyri  hat
           neun  Monate  in  Laurens  Devernichs  Haus,  das  an  die  Armen  gefallen  war,
           gewohnt, ohne Miete zu zahlen. Das Haus hat inzwischen der Schöffe Becker
           gekauft.  Wyri  argumentiert,  dieses  Haus  habe  kein  Tach  und  Gefach  gehabt.
           Auch sei kein Einbau vorhanden gewesen. Also könne der Rat keinen Mietzins
           verlangen. Beide Parteien vergleichen sich auf die Zahlung einer Pistole. 41





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