Page 101 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           germeisters  belehnt.  Danach  wählt  der  Rat  Wilhelm  Dünwald  zum  neuen
           Baumeister. Weil Dünwald nicht anwesend ist, kann er nicht vereidigt werden.
           Johannes Eckendorf hat sich mit der Hergabe von 100 tlr (zu 52 alb) von die-
           sem Amt abgekauft. Da das Ahrtor baufällig ist, muss es in der oberen Etage
           abgebrochen werden. Es soll dann ein neues Dach erhalten. 61
           Da die Zeiten schlecht sind, sonderlich weil im letzten Jahr eine große Teue-
           rung der  Nahrungsmittel eingesetzt  hat und die Weinstöcke 1725 in  volligem
           Mißwachs gewesen sind, haben Bürgermeister und Rat den Vertrag mit Johan-
           nes Eckendorf ausgehandelt und wollen diese 100 tlr für das Ahrtor verwen-
           den.

                1726 – Donnerstag, den 2. Mai
           Nach der Vereidigung des gestern gewählten Baumeisters werden die Huten-
           meister und Honnen vereidigt.
           Walporzheim: Lambert Schefer
           Oberhut: Heinrich Hoffnagel
           Adenbachhut: Heinrich Küpper
           Niederhut: Thederich Tibalt
           Ahrhut: Ferdinand Geller
           Bachem: Ignatius Nussbaum
           Dann wählt der Rat sechs Förster und drei Feldschützen. 62-63
           Am  nächsten  Montag  soll  der  Bann  gegangen  werden.  Der  Weidegang  mit
           Ochsen, Pferden und Esel wird strikt untersagt. Ebenso soll am Sonntag das
           Verbot des Krautens an Hecken und Zäunen bekanntgegeben werden. Michael
           Schug  wird  für  diesen  Sommer  als  Kuhhirt  angenommen.  Er  soll  neben  der
           Kost und dem Trank täglich 1 Groschen, das sind 2 alb 8 hll, erhalten. Ihm zur
           Seite stehen zwei Zuhirten [junger Gehilfe des Hirten], einer arbeitet als Lopp
           [Beihirt] und einer als  Zuhirt. Sie erhalten zwei Paar neue Schuhe und einen
           neuen Leinenkittel.

                1726 – Freitag, den 10. Mai
           Der Amtsverwalter Hauptmann verlangt für das Kirchengut in Gelsdorf noch
           zwei  Kurmuten.  Der  Stadtschreiber  soll  zu  ihm  gehen  und  anhand  der  Kir-
           chenrechnung nachweisen, dass die erste Kurmut längst bezahlt ist. Wegen der
           zweiten Kurmut soll Herrestorff mit dem Amtsverwalter verhandeln. 64
           Der Bildhauer Isaac Ferber aus Flerzheim soll eine neue Kanzel entwerfen. Er
           legt den Entwurf dem Stadtrat  vor. Der Rat  vereinbart mit ihm, dass  er ent-
           sprechend der vorgelegten Skizze arbeiten soll. Kost und Trank gehen auf Kos-
           ten des Künstlers. Für sein Werk soll er 67 rtlr (zu 78 alb gerechnet) erhalten.
           Ferber darf nur gesundes Eichen- und Lindenholz verwenden. Die Kanzel soll


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