Page 97 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Bauholz für einen Treff an seinem Haus. Auf seine Bitten hin erhält Johannes
           Kulscher  einen  beglaubigten  Schein  des  Stadtschreibers,  dass  sein  Stiefsohn,
           der nach Heimersheim gezogen ist, seine Stadtrechte behalten darf, weil er mit
           10 m die gewohnliche jura bezahlt hat. 45
           Der Gildenmeister Barthol Heckenbach zeigt im Rat an, dass es an der Zeit sei,
           den Gildenwein, der in einem  Fass  von 4  Ohm lagert, abzustechen.  Hecken-
           bach fragt nach dem Füllwein für den Bleichart. Der Rat beschließt, den Gil-
           denwein  von  1725  in  ein  3½-ohmiges  Fass  umzufüllen.  Peter  Müller  beklagt
           sich, er habe in den letzten vier bis fünf Jahren neben dem schuldigen Kötter-
           geld von seinen Gütern zu viel Schatz und Simpla bezahlt. Der Rat weist den
           Baumeister  Wilhelm  Burbach  und  den  Schatzheber  Hans  Jakob  Berg  an,  alle
           Simpla und den Schatz für diesmal zu streichen. Damit soll Müller zufrieden-
           gestellt werden. Der Baumeister Burbach übergibt drei Rechnungen für Ausla-
           gen wegen des Orgelbauers König aus Münstereifel. Dieser habe bei ihm und
           beim Baumeister Alden an Essen und Trinken für 17 gld 23 alb 4 hll verzehrt.
           Ferner habe König bei Alden für 8 gld 12 alb Türkenbohnen und Baumnüsse be-
           kommen. Für Fracht und Zoll der Orgelbälger habe er 9 gld 8 alb ausgelegt.
           Der Baumeister Burbach soll 34 gld 18 alb 4 hll in die Stadtrechnung einstellen.
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           Das Geld für die Türkenbohnen und die Baumnüsse solle der Baumeister von
           der Orgelrechnung abziehen.

                1726 – Donnerstag, den 28. Februar
           Der Baumeister Anton Kriechel aus Walporzheim stiftet für sich und seine Er-
           ben 200 rtlr cour für eine ewige, wöchentliche Messe in der Kapelle zu Wal-
           porzheim. Der Stiftungsvertrag wird gesiegelt und unterschrieben: J. H. Eich-
           als, Bürgermeister, J. H. Joseph Develich, Schöffe, J. Philipp Gruben, Schöffe,
           Wilhelm  Ernst  Herrestorff,  Schöffe,  J.  Hubert  Becker,  Schöffe,  Georg  Krupp,
           Gerhard Schopp, Caspar Löhr, Johann Apollinar Krupp, Johann Jakob Feche-
           mer,  Peter  Markenheuer,  Peter  Schefer  und  Wilhelm  Eberhard  Herrestorff,
           Stadtschreiber.
           Die 200 rtlr nimmt zunächst der Schöffe Hubert Becker in Verwahr.
           Am 1. März 1726 wurde dieses Geld den Eheleuten Johann Giltges und Apol-
           lonia Giltges gegen den gewöhnlichen Zins von 5 Prozent verliehen. 48-49

                1726 – Freitag, den 8. März
           Der  Rat  verkauft  dem  Pastor  von  Dernau  sechs  Haustücker  aufm  Bonnendhal
           längs des Weges, der von Bottenfeld kommt, auf 20 Jahre für 6 rtlr. 49
           Der Magistrat beschließt, dass der gewöhnliche Ratstag in der Fastenzeit künf-
           tig auf Samstag gehalten werden solle. Obwohl der Rat am 7. Dezember 1725


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