Page 152 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Peter Schefer, Eingesessener aus Lynn, klagt gegen den Blankenheimer Müller.
           Der Müller sei ihm 6 rtlr Liedtlohn und als Liebnus noch einen neuen Hut schul-
           dig. Der Rat verurteilt den Müller, Schefer binnen 8 Tagen klaglos zu stellen.
           Am Sonntag soll allen Bürgern noch einmal die Wachtpflicht eingeschärft wer-
           den. Ferner sollen sie an das Verbot des Krautens erinnert werden. 234
           Ab nächsten Dienstag wird für acht Tage das Schatzbuch geöffnet.

                1729 – Montag, den 8. August
           Der Streit zwischen der Stadt Ahrweiler und dem Rentmeister Dahmen wegen
           des  10.  Pfennigs  von  den  ge-  und  verkauften  Immobilien  in  der  Grafschaft
           Neuenahr  geht  weiter.  Nachdem  Lic  Herrestorff  beim  kurkölnischen  Hofrat
           vorgesprochen hat, verhandelt die kurkölnische mit der kurpfälzischen Regie-
           rung  in  Düsseldorf.  Inzwischen  hat  der  Rentmeister  Dahmen  von  Ahrweiler
           Bürgern Vieh pfänden lassen, weil sie nicht bezahlt haben. Der Rat bittet Dah-
           men, damit einzuhalten, bis die Regierungen entschieden haben. 235

                1729 – Freitag, den 12. August
           Eine Ratskommission legt unter Zuziehung der Achter Adam Jacobs und Jo-
           hannes Riskirchen 6 Simpla um. Dann beschließt der Rat eine kleine Umlage
           zur Bestreitung der bei der Einquartierung entstandenen Unkosten. Diejenigen,
           die eine Einquartierung hatten, zahlen den halben Anschlag, die anderen den
           vollen Anschlag. Die Schöffen und die Geistlichen werden wegen ihrer Freihei-
           ten frei gestellt. Die Einquartierung unter dem Hauptmann Zols dauerte vom
           8.  Juni  bis  zum  25.  Juli  1729.  Die  Kompanie  zog  dann  von  Ahrweiler  nach
           Brühl.

                1729 – Freitag, den 26. August
           Johannes Stings, in Ramersbach geboren und jetzt als Zimmerknecht bei Noles
           Balbierer wohnend, erklärt, dass ein Zaumbaum [Grenzbaum] gefällt und nach
           Ramersbach gebracht wurde. Er kann aber keinen Täter nennen. Er gibt nur zu
           bedenken, dass Peter Scholl in dieser Woche in Ramersbach ein Haus aufge-
           schlagen habe. 236-337
           Christian Becker hat einen Garten von der Kirche oder der Gilde gepachtet. Er
           soll jährlich 1 gld Pacht zahlen. Seit 20 Jahren ist nichts mehr geschehen. Jakob
           Jost erhält Bauholz für einen Treff und eine Kall. Für die Kall soll er aber 1 tlr
           zahlen. Der Blankenheimer Müller wird aufgefordert, Peter Schefer wegen sei-
           nes Liedtlohn binnen dreier Tage klaglos zu stellen. Danach wird der Bürger-
           meister Zwangsmaßnahmen ergreifen. 237-238
           Wegen des rückständigen Schatzes und des rückständigen Simplums einigen
           sich die Erbgenahmen Winand Meyschoß´ Marx Opladen und Hubert Gies mit


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