Page 155 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1729 – Sonntag, den 20. November
           Die Deputierten vom letzten Landtag berichten im Rat, dass am 28. November
           vier  Kommissare,  darunter  ein  Domherr,  nach  Ahrweiler  kommen,  um  die
           Schäden, die die Ahr in den letzten Jahren verursacht hat, zu begutachten. Der
           Rat schickt Bürgermeister Herrestorff nach Gudenau zum Freiherrn und nach
           Bonn zum Hofrat Dierath. 246
           Beide  Herren  sollen  sich  bei  der  Kommission  für  die  Stadt  verwenden.  Weil
           der Bürgermeister Herrestorff aber wegen einer Weinlieferung an das Kapitel
           St. Gereon nicht abkömmlich ist, schickt der Rat seinen Bruder, den Lic Her-
           restorff, zu den beiden Herren.

                1729 – Sonntag, den 27. November
           In der Kirche von Ringen wurden die im Ringener Kirchspiel gelegenen Güter
           der Gilde auf 12 Jahre zur Verpachtung ausgerufen.
            1.    Der zeitige Pächter hat Bürgermeister und Rat jährlich zu Martini die
                  Pacht, ob Frucht gewachsen oder nicht, abzuliefern. 247
            2.    Der Pächter muss auf Kölner Gebiet genügend Bürgschaft stellen.
            3.    Der Pächter muss für den trockenen Weinkauf binnen zweier Monate 1
                  Pistole in Gold zahlen.
            4.    Er muss in Kriegs- wie in Friedenszeiten alle Lasten dieser Güter tra-
                  gen.
            5.    Der Pächter muss jährlich einen Kapaun sowie 1 Stüber Zinsgeld nach
                  Bonn [an das Cassiusstift] liefern.
            6.    Er muss dem Rat auf eigene Kosten binnen eines Jahres eine Urschrift
                  des Registers des Gerichts zu Ringen liefern.
            7.    Er muss wenigstens alle zwei Jahre eine Fahrt mit dem Pferdefuhrwerk
                  für die Stadt durchführen.
            8.    Sollte  er  durch  Hagelschlag,  Misswachs,  militärische  Durchmärsche
                  u.a. an der Lieferung der Pacht gehindert sein, so soll er im nächsten
                  Jahr die doppelte Pacht abliefern.
           Peter Rodder als Meist- und Letztbietender hat die Güter für eine Pacht von 8 ml
           Korn Ahrweiler Maß für sich gepachtet. 248-249

                1729 – Mittwoch, den 30. November
           Die Stadtakzisen für das Jahr 1730 werden verpachtet:
           Wein- und Bierakzise: Pächter Baumeister Mattheis Schefer für 321 gld.
                  Bürgen: die beiden Baumeister Hans Jakob Fechemer u. Peter Marken-
                  heuer jun. Bei der Verpachtung ist versprochen worden, dass alle He-
                  ckenwirte [Straußwirte] dasselbe Akzisenmaß abführen müssen.




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