Page 157 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1729 – Freitag, den 16. Dezember
Der Junggeselle Christian Becker gibt vor dem Rat an, er habe jährlich 1 gld für
den Gildengarten auf dem Adorff gezahlt. Der Rat will die Gildenbücher über-
prüfen. Jakob Jost zeigt strafbar an, dass der Leiendecker Christian Krauß ohne
Erlaubnis des Rates einen Baum im Wald gefällt und ihn für eine Kall in die
Stadt gebracht habe. Dort liege er jetzt halb verfault. Steffen Schumacher zahlt
auf Abschlag seines Bürgergeldes 1 Pistole in Gold. Die andern 2 Pistolen kann
er bis zum ersten Ratstag im neuen Jahr bezahlen. Die beiden Nachtbläser er-
halten vom Baumeister jeder einen Taler zu 52 alb für das Öl zur Lampe.
1729 – Donnerstag, den 22. Dezember
Gestern ist der Orgelmächer König aus Münstereifel hier angekommen. 253
Die Stadt hatte mit ihm einen über vier Jahre laufenden Vertrag geschlossen,
dass König die Orgel stimmen soll, wann immer die Stadt das verlange. Das
alles soll auf Kosten des Orgelmächers geschehen. Die Stadt stellt ihm nur die
Kost. Für diese Mühen aber soll König eine Zulast Bleichart, die noch aus dem
Jahrgang 1728 im Höfchen des verstorbenen Hans Wilhelm Nagel liegt, erhal-
ten. Allerdings soll König beim Abholen des Fasses ein anderes Fass mitbrin-
gen. Die Zulast hat König inzwischen abholen lassen, ohne einen Ersatz für das
Fass zu geben.
1729 – Freitag, den 30. Dezember
Die beiden Hutenmeister der Ahrhut und der Adenbachhut Joachim Schefer
und Peter Ulrich zeigen an, dass jeder von ihnen aus dem Schatz 100 gld an
den Hofrat von Kessel an Zinsen gezahlt habe. 254
Sie haben aber von Hofrat von Kessel keine Quittung erhalten, sondern nur ei-
nen Brief an den Bürgermeister Develich, dass er von der Stadt noch einen
kleinen Rückstand zu erhalten habe. Der Stadtschreiber stellt später den beiden
Hutenmeistern noch einen Extrakt des Briefes aus, aus dem hervorgeht, dass
beide dem Hofrat das Geld überbracht haben.
1729 – Dienstag, den 3. Januar 1730 255
Der Rat hört im Beisein der Achter die Rechnung des Bürgermeisters Hubert
Becker ab. Vorbehaltlich eventueller Ausstände bei den Schatzhebern belaufen
sich die Einnahmen auf 2494 gld 7 alb 11 hll. Die Ausgaben betragen 2396 gld
14 alb. Also schuldet Becker der Stadt noch 97 gld 17 alb 11 hll. Ferner bleibt
Becker der Stadt noch wegen der Baumeisterei-Rechnung des verstorbenen
Hans Wilhelm Nagel 11 gld 3 alb 5 ½ hll schuldig. Wegen seiner Mühwaltung
erhält Becker 3 Pistolen in Gold, der Stadtschreiber erhält 2 rtlr, so dass Becker
schließlich der Stadt noch 53 gld 4 ½ hll schuldig ist. 256
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