Page 162 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1730 – Samstag, den 1. April
Die beiden Deputierten berichten im Rat über die Ergebnisse des zu Ende ge-
gangenen Landtags. Steffen Schumacher bezahlt 2 Pistolen in Gold als Ab-
schlag für sein Bürgergeld. Auch Peter Weiß bezahlt eine weitere Pistole auf
sein Bürgergeld. Er bittet den Rat, ihm die noch ausstehenden zwei Pistolen
wegen seines dießjährigen erlittenen bekenten Diebstahls zu erlassen, da er
dadurch in einen ziemlichen Unstandt gesetzt worden sei. 274
Wegen des genannten Motivs erlässt der Rat Weiß die noch ausstehenden zwei
Pistolen. Er darf aber darüber nichts verlauten lassen, noch nicht einmal ge-
genüber seiner Frau. Wenn der Schuldennachlass bekannt wird, muss Weiß die
beiden Pistolen unfehlbar bezahlen.
1730 – Freitag, den 14. April
Der Rat vereinbart mit dem Schreiner Hermann Stahl die Lieferung eines Para-
mentenschranks für die Gärkammer [Sakristei] in der Kirche. Der Schreiner soll
außen trockenes Eichen- und innen trockenes Tannenholz verwenden. Als Ma-
chelohn erhält Stahl 6 Pistolen in Gold. Kost und Trank gehen zu seinen Las-
ten. Das nötige Eijsenwerck und die Transportkosten der Bretter übernimmt die
Stadt. Herr Ditmari bittet den Rat, ihn neben der Freistellung vom Köttergeld
auch von der Erhebung des Schatz-, Gilden-, Kirchen- und Hospitalsbuches
freizustellen. 274
Weil der Arzt sich gleichzeitig verpflichtet, arme Mitbürger mit der notwendi-
gen Medizin zu versorgen, bei ihnen kostenlose Krankenbesuche durchzufüh-
ren und weil er die gerichtlich angeordneten Untersuchungen kostenlos durch-
führt, wird er vom Rat freigestellt.
1730 – Sonntag, den 16. April
Die Stadt Linz hat durch Expressboten dem hiesigen Rat mitgeteilt, dass sie bei
bevorstehender Quartal-Konvention am 22. April einen neuerlichen Antrag auf
Neufestsetzung des Anschlags des quantums intra muros stellen werde. 275
Wenn sie keine Erleichterung erhielte, würde die Stadt Linz die übrigen Land-
stände in dieser Frage einschalten. Nach gehörter Frühmesse wird Bürgermeis-
ter Herrestorff sofort zu Pferd zusammen mit einem Knecht nach Andernach
geschickt, um sich mit dem dortigen Bürgermeister und Rat in dieser Angele-
genheit zu besprechen. Theodor Rausch, geboren in Mayen, lässt durch seine
Frau Maria Magdalena Birath dem Baumeister 9 rtlr 38 alb in Abschlag auf sein
Bürgergeld bezahlen. Gleichzeitig bittet die Frau, ihrem Mann für die Restzah-
lung ein halbes Jahr Zeit zu lassen. Der Rat soll darüber befinden. Bürgermeis-
ter Becker verzichtet auf sein Amt.
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