Page 165 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 165
1725-1737
wenn die Kinder des gewesenen Bürgermeisters Becker das Studium aufneh-
men, diese Portion an Beckers Kinder übergeht.
1730 – Sonntag, den 11. Juni
Auf ein Schreiben des Vogtes Freiherr von Krümmel hin, wird Stadtschreiber
Herrestorff nach Bonn zu Seiner Exzellenz Freiherr von Gudenau gesandt.
Krümmel teilte mit, die Breitbacher und Unkelbacher wehrten sich, die Solda-
ten aufzunehmen. Sie hätte einflussreiche Patrone [Fürsprecher] eingeschaltet,
damit die Soldaten in Ahrweiler einquartiert würden. 284
Herrestorff soll bei dem Freiherrn von Gudenau diese Einquartierung abwen-
den.
1730 – Freitag, den 16. Juni
Die Witwe von Johann Gotthartz schuldet den Gildenmeistern Hermann
Kemp, Laurens Heintzen und Barthol Heckenbach die Gildenzinsen. Wenn die
Witwe nicht binnen 8 Tagen zahlt, sollen erst ihre Mobilien und dann ihre Im-
mobilien gepfändet werden. Der Stadtbrauer Tonnes Kardt reicht eine Rech-
nung über 5 gld 10 alb für eine Reparatur im städtischen Brauhaus ein. 285
Der Rat wählt Tonnes Paffenholz aus Walporzheim zum neuen Gildenmeister
und Lammerich [Hörsch] zum neuen Hospitalsmeister.
1730 – Freitag, den 30. Juni
Der Rat wählt Simon Fell zum Pfortenschließer. Zu seinen Aufgaben gehört
auch, fremde Bettler aus der Stadt fernzuhalten. Wenn fremde Bettler in die
Stadt gelangt sind, soll der Pfortenschließer sie aus der Stadt verweisen. Gehen
sie nicht gutwillig, soll er sie mit Streichen vertreiben. Für das erste Jahr erhält
Fell zusätzlich 5 ml Korn. Er wird von der Einziehung des Köttergeldes, vom
Wachdienst und den gemeinen Gängen freigestellt. Der Rat erlaubt den Ra-
mersbacher Nachbarn den Weidegang mit ihren Pferden und Ochsen, voraus-
gesetzt sie liefern die Pool [Pfähle] und Faschinen hier nach Ahrweiler.
1730 – Freitag, den 7. Juli
Hermann Stahl klagt, er könne keine Eichenbretter bekommen und deshalb
den vereinbarten Paramentenschrank nicht zum zugesagten Preis liefern. Zu
Münstereifel gäbe es noch Eichenbretter, allerdings zum Preis von 8 rtlr je Ru-
te. 286
Der Rat legt dem Schreiner noch weitere 2 Pistolen zu, damit er die Eichenbret-
ter kaufen kann. Die Ochsen von Jakob Michels aus Bachem sind hin und wie-
der auf dem Küppelfeld und auf der Bachemer Heide durch die Frucht gelaufen.
Michels soll zur Strafe zwei Tage lang mit seinen Ochsen für die Stadt fahren.
165