Page 168 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1730 – Montag, den 18. September
           Eine Ratskommission verfertigt unter Zuziehung der Achter die Promptus- o-
           der Kötterzettel. Nachmittags werden 6 Simpla umgelegt. Der jetzige Baumeis-
           ter soll die Simpla einziehen.

                  1730 – Samstag, den 23. September
           Der Rat fragt beim Hofrat in Bonn an, ob die Termine der genehmigten drei
           Viehmärkte nicht geändert werden können. Der erste solle dienstags vor dem
           Fest der Apostel Philippus und Jakobus (1. Mai), der zweite dienstags vor dem
           Fest des Apostels Matthäus (21. September) und der dritte dienstags vor dem
           Fest des Apostels Thomas (21. Dezember) gehalten werden. Die sechs Esel des
           Müllers von Hemmessen haben nachts auf der Königstraße bis hin zur Bitz ge-
           weidet. Die Nachschützen haben sie gefunden. 293
           Diese haben die Esel arretiert. Der Müller musste 11 gld 16 alb Strafe zahlen.
           Von diesem Strafgeld haben die Nachschützen gleich 1 tlr für 1 ½ q Wein und
           drei Wecken bekommen. In diesem Geld ist aber das Stallgeld eingeschlossen.
           Den Rest erhält der Baumeister.

                1730 – Samstag, den 30. September
           Unter Zuziehung der Achter Adam Jacobs, Johannes Riskirchen und Mattheis
           Schefer wird das Schatzbuch revidiert. Hermann Hees erhält Bauholz für ein
           Schrauff [Kelterschraube, -spindel] und ein Pfeill. Heute in acht Tagen sollen die
           Kühe altem Herkommen gemäß ausgehen.

                1730 – Mittwoch, den 11. Oktober
           Der Rat nimmt Franziskus Heuft, verheiratet, aus Köln stammend, als neuen
           Feldscher für ein Jahr zur Probe an. In diesem Jahr hat er Zeit zu zeigen, ob er
           seine Feldscherkunst rechtschaffen versteht. 294
           Der Gerichtsschreiber Bossart erhält Bauholz für einen Stall an seinem von Mi-
           chael  Bing  gekauften  Haus.  Baumeister  Fechemer  erhält  Bauholz  für  einen
           Kuhekumpf.  Nachmittags  kommen  die  Hutenmeister  und  Honnen  dazu.  Zu-
           sammen  besichtigen  sie  die  Trauben.  Der  Lesebeginn  für  die  roten  Trauben
           wird auf Donnerstag, den 19. Oktober festgelegt. Der Rat ordnet an, dass alles
           Vieh nur noch zur Ahrpforte herausgetrieben werden darf.

                1730 – Samstag, den 14. Oktober
           Wegen eingefallener großer Kälte kann noch heute mit der Vorlese der roten
           Trauben begonnen werden. Am Montag kann die allgemeine Lese beginnen.
           Am 19. Oktober hat Adam Jacobs in einem zehntfreien Weingarten vorzeitig
           weiße Trauben gelesen. 295


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