Page 170 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           gebaut.  Die  Wachordnung  wird  bei  geläuteter  Glocke  bekanntgegeben.  Wer
           dagegen fehlt, wird unnachsichtig bestraft. 298
           Da die Weinakzise durch die Heckenwirt in Untergang zu geraten scheint, wer-
           den die dazu ernannten Kommissare die Akzise für 1728 und 1729 zwänglich
           eintreiben. Wer nicht zahlt, wird unweigerlich gepfändet.

                1730 – Montag, den 20. November
           Eine Kommission aus Ratsmitgliedern und Achter legt 3 ½ Simpla um.

                1730 – Mittwoch, den 22. November
           Die Jungfer Maria Theresia Sittart wird vom Rat als Schulmeisterin angenom-
           men. Sie erhält freie Wohnung, jährlich zwei Malter Korn und 4 gld an Stelle
           von 4 Karren Holz. Die Stadt verspricht, ihr Gepäck unentgeltlich zu holen. So-
           lange  sie  sich  ordentlich  aufführt,  soll  sie  ihr  jährliches  Gehalt  erhalten.  Sie
           muss versprechen, die professio fidei [Glaubensbekenntnis] abzulegen und sich
           von ketzerischen Büchern fernzuhalten. 299-300

                1730 – Montag, den 27. November
           Auf eine Warnung des Vogtes Freiherr von Krümmel hin schickt der Rat Bür-
           germeister Lic Herrestorff in aller Eile zu Pferd nach Bonn, um zu verhindern,
           dass die Garnison in Unkel nach Ahrweiler verlegt wird. Nach dem Vogt habe
           der zuständige Capitain schon den Marschbefehl. Herrestorff soll bei den zu-
           ständigen Herren in Bonn erreichen, dass Ahrweiler den ganzen Winter über
           von Einquartierungen frei bleibt.

                1730 – Donnerstag, den 30. November
           Die Stadtakzise für das Jahr 1731 wird versteigert:
           Wein- u. Bierakzise: Pächter Baumeister Hans Jakob Fechemer für 235 gld köln.
                  Bürgen: Stadtschreiber Herrestorff u. Baumeister Mattheis Schefer. Bei
                  der Verpachtung der Weinakzise wird versprochen, dass alle Hecken-
                  wirte zur Abführung der Akzise angehalten werden. Geschieht das
                  nicht, kann der Pächter die Pachtsumme kürzen. 300
           Gewand- und Wolltuchakzise: Pächter Gerichtsschreiber Bossart für 169 gld.
                  Bürgen: die beiden Baumeister Tilman Kriechel u. Johannes Alden-
                  hoven.
           Keudelei, Krämerei- und Leinentuchakzise: Pächter Bürgermeister Lic Her-
                  restorff für 112 gld. Bürgen die beiden Baumeister Johannes Alden-
                  hoven u. Johannes Alden.
           Schmiede- und Steinkohlenakzise: Pächter Baumeister Johannes Alden für 23
                  gld.


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