Page 224 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
rer Klage erscheinen die Schöffen Johann Weingartz aus Staffel, Johann Pertz
und Peter Schulten vor dem Rat. Der Rat weist den Dreien nach, dass die Fahr-
ten gegen ein empfangenes Tractament [Beköstigung] Wein und Essen abgerech-
net wurden. 444
Der Schöffe Johannes Pertz muss gestehen, dass dies richtig ist. Der Rat weist
also die Klage an Herrn von Lombeck als unwahr zurück. Die Drei hatten sich
auch wegen der Strafe mit der Stadt verglichen und sich ausdrücklich für die
geringe Strafe bedankt. Wenn sie sich jetzt nicht binnen 24 Stunden mit der
Stadt einigen, werden die Pferde taxiert und sofort versteigert. Der Rat nimmt
Panthaleon Brühl für ein Jahr zum Pfortenschließer und Bettelvogt an. Er erhält
jedes Quartal 4 s Korn und zwei Paar Schuhe als Gehalt.
1732 – Samstag, den 20. Dezember
Auf der Ratssitzung in Anwesenheit der Achter erscheinen namens der Ge-
meinden Kesseling und Staffel Johannes Heinen, Johannes Nohn, Peter Heinen,
Peter Schneider und Caspar Bertzen, alle Eingesessene aus Staffel. 445
Sie bitten, die arretieren Pferde herauszugeben. In dem Jahr des Baumeisters
Johann Assenmacher hätten sie zwar widerrechtlich ihr Vieh über Ahrweiler
Gebiet getrieben, die verhängte Strafe sei aber durch ihre Holzfuhren für die
Stadt abgegolten. Der Rat erklärt ihnen, sie seien für die Holzfuhren mit Speis
und Trank entlohnt worden. Dann setzt der Rat für Montag die Taxierung der
Pferde an. Die Baumeisterei-Rechnung von Johann Assenmacher kann wiede-
rum nicht abgeschlossen werden, weil die Achter Mattheis Schefer und Johann
Rüttger sich über einige Diäten beschweren.
1732 – Dienstag, den 23. Dezember
Bürgermeister Develich berichtet von der letzten Quartal-Konvention. Es sei
beschlossen worden, am 15. Januar 1733 die Landesrechnungen abzuhören.
Der Rat beschließt, dass der Bürgermeister und die Marktgeschworenen noch
heute nach altem Herkommen die Pferde der Staffeler taxieren sollen. Die Staf-
feler hätten die Strafe von 8 rtlr, für die sich der Prümer Propst Calenberg ver-
bürgt hat, nicht gezahlt.
Am Nachmittag berichtet der Bürgermeister, die Marktgeschworenen hätten
die beiden Staffeler Pferde im Beisein der hiesigen Juden gebührend taxiert.
Die beiden Juden Cosman und Jacob seien als Pferdehändler zugezogen wor-
den. Das erste Pferd, das für die Gemeinde Staffel gepfändet worden war, sei
auf 2 Pistolen und das andere, das Peter Schulten gehört, sei auf 12 rtlr ge-
schätzt worden. Wenn die Gemeinden Kesseling und Staffel bis zum 29. De-
zember ihre Strafen nicht bezahlt haben, werden die beiden Pferde verkauft.
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