Page 225 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
Die Abgesandten von Staffel kommen wiederum vor den Rat. Sie erinnern an
die vielen Freundesdienste und Fahrten und bitten um Strafminderung. Der
Rat beschließt, die Strafe von 8 rtlr auf 2 rtlr abzusenken. Wegen der Vereinba-
rung sind dann 7 Boutelliger [Flaschen] zu 7 q verzehrt worden. Davon haben
die Staffeler 10 Stüber bezahlt. Das andere nimmt der Rat von den 2 rtlr. An
Kosten fallen an: Die Marktgeschworenen erhalten 2 gld 4 alb, Bürgermeister
Develich, der den Wein gezapft hat, 2 gld 4 alb, beide Juden 12 alb, der Stadt-
diener 6 alb. Den Rest von 1 gld 10 alb hat Bürgermeister Develich an sich ge-
nommen. Der Sohn von Peter Schulten kommt ebenfalls in den Rat und bittet
um eine gnädige Strafe. Es werden Schulten 6 rtlr nachgelassen. Weil nun
Schulten kein Geld bei sich hat und das Pferd aus dem Futter soll, hält der Rat
den Pferdewagen bis zur Bezahlung der Strafe in Arrest.
1732 – Montag, den 29. Dezember
Im Beisein der Hutenmeister setzt der Rat die Weinpreise fest. Der Rotwein soll
11 tlr köln. und der Weißwein 6 ½ tlr kosten. Ein Malter Korn wird für 7 gld 18
alb verkauft. 448-449
1733 – Freitag, den 2. Januar
Stefan Pollig zeigt strafbar an, dass Johannes Schültzgen aus Staffel, vulgo Kurtz
Jaans Sohn, einen Säumbaum auf der Eltzerhardt ausgehauen hat. Der Rat ge-
währt Baumeister Johann Alden das nötige Bauholz. Schöffe Fechemer erhält
Bauholz für eine Scheuer, ein Kelterhaus samt Bogenhölzer und für einen Ern-
tewagen. Auf eine schriftliche Bitte des Kapitels von Münstereifel hin hebt der
Rat den Arrest für dessen Wein auf. Der Rat begründet seine Maßnahme da-
mit, dass das Kapitel den Wein dringend benötigt und er der Hoffnung ist,
dass das Kapitel seine Rückstände umgehend begleichen wird. Der Stadt-
schreiber soll alle Zehntherren auf Mittwoch, den 14. Januar, einladen. Dann
soll die Kirchenbaurechnung abgehört werden.
1733 – Samstag, den 3. Januar
Der Rat und die Achter einigen sich, in den vier noch ausstehenden Baumeiste-
rei-Rechnungen, nämlich die von Johann Assenmacher, Heinrich Hartmann,
Ferdinand Geller und Laurens Krupp, die Diäten um ½ rtlr je 10 rtlr Forderung
zu kürzen. Die künftigen Diäten sollen sofort reguliert werden.
1733 – Mittwoch, den 7. Januar
Vor dem Rat und den Achtern rechnet Baumeister Georg Schefer die Kosten
für den Bau der Mädchenschule ab. Die Einnahmen betragen 288 rtlr (zu 78
alb) 17 alb 4 hll und die Ausgaben 288 rtlr 13 alb 8 hll, so dass Schefer aus die-
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