Page 245 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Am Sonntag, dem 4. Oktober, wurde der Lesebeginn bei geläuteter Glocke auf
           Dienstag, den 6. Oktober, festgesetzt.

                1733 – Montag, den 5. Oktober
           Bürgermeister Lic Herrestorff hat beim Offizial ein Mandat gegen die Zehnt-
           herren  erreicht.  Allen  Zehntherren,  die  ihren  Beitrag  zum  Kirchenbau  noch
           nicht bezahlt haben, kann der hiesige Wein in Beschlag gelegt werden. Damit
           die ausstehenden Gelder gezahlt werden, soll mit dem Arrest der Weine sofort
           begonnen werden. Beim Herrn von Gudenau hat der Rat Bedenken, weil die
           Ratsmitglieder befürchten, er könne an der Maßnahme gegen ihn Anstoß neh-
           men. Dann werde Ahrweiler vielleicht bei den Zuschüssen zur Ahrregulierung
           und  bei  den  Einquartierungen  benachteiligt.  Also  schickt  der  Rat  den  Stadt-
           schreiber Herrestorff und Peter Markenheuer jun. zu Seiner Exzellenz von Gu-
           denau. 533
           Die Deputierten sollen den Freiherrn um Verständnis für die Maßnahmen bit-
           ten und ihm mitteilen, dass die Arretierung nicht gegen ihn persönlich gerich-
           tet sei. Auch beim Rentmeister Dercum in Adendorf sollen sie vorsprechen und
           bei der hochgräflichen Exzellenz von der Leyen um Verständnis werben. Der
           Vikar Michael Hoffnagel erscheint vor dem Rat und teilt ihm seinen Rücktritt
           von der Vikarie Johannes-Baptist mit. Er, Hoffnagel, sei nun zum Pfarrer von
           Ringen ernannt worden. Der Rat möge die Vikarie Konstantin Riskirchen ver-
           leihen. Dieser sei eines Bürgers Sohn.  Der Rat  beauftragt den Stadtschreiber,
           Riskirchen nach altem Herkommen zu präsentieren. 534

                1733 – Freitag, den 9. Oktober
           Der Rat setzt die Weinpacht für dieses Jahr auf ein Achtel fest. Laurens Ahr-
           weiler erhält Bauholz für eine Wand. Dann beschließt der Rat einige Weinal-
           mosen (pro ellemosijna). Von den Gildentrauben erhalten die Franziskaner auf
           dem  Calvarienberg  6  v,  die  Kapuziner  zu  Münstereifel  3  v  und  die  Capelgen
           Herren 1 v Wein. Von den Kirchentrauben erhalten die Franziskaner 5 v, die
           Kapuziner 2 v und die  Capelgen Herren 1 v Wein. Dann berichten die beiden
           Deputierten von ihrem Gang nach Gudenau und Adendorf.

                1733 – Sonntag, den 11. Oktober
           Bürgermeister  Lic  Herrestorff  berichtet  von  seinem  Besuch  am  Freitag  beim
           Generaleinnehmer in Köln, mit dem die Landstände verhandelt haben. Das Ei-
           chelraffen wird ein für allemal verboten. Die Nachbarschaftsdiener sollen das
           bekanntgeben.




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