Page 300 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
nen erhalten den Auftrag, die Haustücker auszuweisen, damit sie unter der Bür-
gerschaft nach Ertrag ihres Schatzes aufgeteilt werden können. 730
Mit Thederich Ludwig hat man sich wegen des Steinbruchs dahingehend geei-
nigt, dass er seinen dürftigen Weingarten zurück erhält. Für den Abraum und
sonstige Beschädigungen erhält er zum Ausgleich auf seinen Schatzrückstand
einen Nachlass von 6 gld. Der Rat wählt Adam Jacobs zum neuen Erbgeschwo-
renen. Peter Fuß gibt an, dass sein Bruder Gerhard Fuß noch einen geerbten
Weingarten sowie einen von Gerhard Görres gekauften Weingarten habe, die
nicht im Schatzbuch aufgenommen sind.
1736 – Samstag, den 11. Februar
Der Rat tritt wegen der vielen Schäden beim Rahmhauens zusammen. Matthias
Heinen bittet, ihm dieses Verbrechen nachzusehen. Er beschuldigt seinerseits
den Adendorfer Halbwinner Mattheis Schültzgen, am Landgraben Rahmen ge-
macht und in seinen dortigen Busch getragen zu haben. Baumeister Marken-
heuer beschuldigt Reiner Jacobs und dessen Schwiegervater Krupp, 7 Wagen
Rahmen im Stadtwald gehauen zu haben. Es soll nachgeforscht werden. 731
Eine ganze Reihe namentlich genannter Bürger werden wegen unberechtigten
Rahmenmachens angeklagt und zu Geldstrafen verurteilt. Die anwesenden
Ratsmitglieder erhalten als Präsenzgeld je ein Kopfstück, der Bürgermeister
zwei. Das Geld wird aus den Strafgeldern genommen. Stadtschreiber Her-
restorff wird nach Bonn geschickt, um zu sehen, wie die für die Truppendurch-
märsche und das Winterquartier entstandenen Kosten ersetzt werden. 732-733
1736 – Montag, den 20. Februar
In Abwesenheit von Bürgermeister Gruben beschließt der Rat, dem Kommissar
Gruben wegen seiner Hilfe und Mühe bei den beiden Durchmärschen und
dem Winterquartier 10 Pistolen in Gold zu überreichen. Das Geld soll bei der
nächsten Umlage wieder einkommen. Die Rechnungen wegen der Durchmär-
sche und des Winterquartiers sind alle geprüft und abgelegt worden. Sie sollen
umgehend vergütet werden. Dazu ist eine Umlage nötig. Alle Gewerbetreiben-
den, Trafiganten [Händler], Commercianten [Kaufleute], Handwerker, Kötter
[kleiner Bauer, aber auch Bettler], Müller und Juden sollen besonders berück-
sichtigt werden. Auch die Freigebliebenen von Bachem und Walporzheim und
sonstige Freigebliebenen sollen höher veranschlagt werden. Für die heutigen
Amtsgeschäfte erhält jeder Anwesende eine gewöhnliche Dioet. Der Rat bietet
Bürgermeister Gruben für die Hergabe des Hauses zum Löwen als Quartier
des Generals von Schulten 50 gld an. Gruben ist damit zufrieden. Die [zusätzli-
che] Möbel und das Kupfer will er nicht in Rechnung stellen. Bürgermeister
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