Page 442 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
1742 – Samstag, den 1. September 393
Die Erben Wilhelm Schopps zahlen auf Abschlag für dessen Schuldigkeit aus
dem Baumeisterbuch 86 gld 6 alb. Der Zunftmeister der Schuhmacherzunft
Christian Engels erscheint mit seinem Mitmeister Friedrich Devernich vor dem
Rat und gibt bekannt, dass die Mehrheit der Schuhmachermeister einverstan-
den ist, Paulus Kirsch in die Zunft aufzunehmen. Er darf Schuhe anfertigen
und verkaufen und bei anderen Leuten arbeiten. Es soll ihm aber verboten
sein, einen Knecht zu halten. Der Rat ist damit einverstanden. Von den 12 rtlr
Eintrittsgebühr soll die Zunft allerdings 2 rtlr an die Stadt abführen. Peter Reif-
ferscheidt erhält Bauholz für sein abgebranntes Haus. Wenn der gereonische
Müller nicht binnen 8 Tagen sein Bürgergeld bezahlt, wird er gepfändet oder
ausgewiesen. 394
Am Montag, dem 10. September, morgens um 8 Uhr, sollen die Güter von
Adam Jacobs durch eine Ratskommission geprüft werden. Franz Feldmüller
erhält 8 Bäume für Kellerbögen. Am Dienstag, dem 4. September, sollen die
Einwohner der Niederhut, Adenbachhut und Ahrhut Reiser an die Lohkomp
tragen, jeder 3 Bürden.
1742 – Samstag, den 15. September
Der Pastor und A. Jacobs erhalten Holz für ein Keltergebieth. Jede Hut soll ihre
Grundstücke an der Bitz mit Steinen markieren. Am Montag sollen die Schorn-
steine visitiert werden. Die Nachbarn in der Oberhut oder in der Wolffsgasse
klagen, dass ihr Pütz trocken stehe. Der Pächter des Grabens Jakob Pollig soll
ein Flößgen durch den Graben und eine Kaule machen, damit das Wasser auf-
gefangen werden kann. Falls die Kaule aber voll Wasser ist, sollen die Nach-
barn das Floß stopfen, damit nicht der Graben und das Kraut des Pächters ver-
dorben wird. Der Rat bestimmt Kommissare für die verschiedenen Stadtteile:
Walporzheim: Bürgermeister Becker u. Paffenholz; Oberhut: Wolff u. Löhr;
Adenbachhut: Bossart u. Kleefuß; 395
Niederhut: Herrestorff u. Markenheuer; Ahrhut: Schefer u. Alden; Bachem:
Rüttger u. Baumeister Mutone.
Der Rat verleiht die vakante Studentenportion dem Sohn des Achters Geller. Der
Feldschütz Michael Schültzgen rügt. Der Zunftmeister der Schuhmacherzunft
Johann Probst und die Meister Weiß, Johann Baumann, Theodor Link und Pe-
ter Ahrweiler überreichen eine Eingabe der Schuhmacherzunft. Sie fordern ei-
nen Bannerherrn und die Nichtanerkennung Paul Kirschs als Meister. Die
Witwe von Konstantin Kriechel bittet um Gottes Willen um eine Beisteuer,
damit ihr aufgebautes Häuschen in Tach und Gefach gebracht werden kann. Sie
sei jetzt aus ihrem Haus vertrieben. Die Witwe erhält von der Gilde und vom
Hospital je 2 rtlr als Beihilfe. Am Montag oder Dienstag sollen die Kirche, die
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