Page 479 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Ramersbacher kämen nicht vor den Rat, weil sie der Sache keine Wichtigkeit
beimäßen. Der Junge von Tonnes Metzen sei vom Förster im hiesigen Wald
erwischt worden und habe das Geld sofort dem Förster gegeben. 52
Falls Peter Giffels am kommenden Ratstag nicht 2 rtlr erlegt, muss er sofort
sein ganzes Bürgergeld bezahlen. Zur Abwendung fernerer unerlaubter Thätlich-
keiten werden die Förster, die von den Ramersbachern und Staffelern Geld an-
genommen haben, zu je 2 rtlr Strafe verurteilt. Sie sollen noch einmal vorgela-
den werden. Bürgermeister Eichas erhält das neben seinem Haus liegende
Grundstück, zur Höllen genannt, zur Anlegung eines Gartens gegen einen
jährlichen Zins. 53
Eichas soll den Garten mit einem Mäuerchen und einem Bretterzaun versehen,
aber zwischen den Wachstuben und seinem Zaun einen Abstand von 5 Fuß
lassen. In den ersten zehn Jahren muss Eichas keinen Zins zahlen, aber nach
zehn Jahren sind jährlich 2 tlr Zins zu zahlen. Wenn jedoch die Stadt innerhalb
der zehn Jahre das Grundstück dringend benötigt, muss Eichas das Grund-
stück zurückgeben. Thederich Schmiddem erhält zwei Bäume für Türpfosten.
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1744 – Samstag, den 8. August
Deputierte Ratsmitglieder berichten über das Ergebnis der Schornsteinvisitati-
onen. In der Ahrhut ist der Kamin von Michael Löhr für gefährlich befunden
worden, weil der Schornstein außen mit Lehm ausgeführt und nicht beworfen
sei. In der Niederhut müssen die Kamine von Peter Bongarts, Tonnes Koch,
Balduin Loridon und Michael Dübling erhöht werden. Gilles Pollig soll wegen
seines Daches und Heinrich Wershofen wegen seines Schornsteins vorgeladen
werden. In der Oberhut werden die Schornsteine von Fritz Devernich, Anton
Weber, Christoffel Meyer und Peter Antwerpen gerügt. 55
Die Schornsteine des Marktmüllers und des Barthol Löhr müssen beworfen
werden. Der Kamin des Stadtbrauhauses muss repariert werden.
Die Feldschützen und Förster rügen.
Auf Anmahnen des Baumeisters Anton Kriechel wiederholt der Rat seinen Be-
schluss vom 8. August bezüglich der rückständigen Steuerzahler aus Lantersh-
ofen. Peter Giffels lässt für den kommenden Ratstag Maria Clara Dübling vor-
laden. Diese solle ihre Schulden bei ihm bezahlen, dann könne er auch sein
Bürgergeld entrichten. 56
Der Rat vereinbart mit dem Maurer Cassian Natterer die Reparatur des
Schornsteins am Hospital für 14 gld. Meister Johann Huth erklärt, mit der Er-
richtung der Palisaden vom Ahrturm bis an den Nölsthurn fertig zu sein und
fordert seinen Lohn. Wegen des nicht großen Vorrath des Geldes erhält Huth ei-
nen Abschlag von 8 rtlr. Ratsverwandter Kleefuß erhält Bauholz für eine
Scheuer. Da die Mauer von der Ahrpforte bis an den Nölsthurn mit Palisaden
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