Page 484 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           den.  Der  Nachtsbläser  Johannes  Clausen  soll  vom  zeitigen  Hospitalsmeister
           Kleefuß den rückständigen Reichstaler erhalten. 73
           Nachmittags fertigt der Rat zusammen mit den Achtern die  Kötterzettul oder
           sogenannten promptus an.

                1744 – Montag, den 21. September
           Die  beiden  nach  Marienthal  geschickten  Ratsmitglieder  berichten,  sie  hätten
           unter Zuziehung des Marienthaler Priors und des Meisters Hans Adam Stau-
           dinger  das  Wehr  besichtigt.  Es  sei  nicht  mehr  zu  reparieren,  sondern  müsse
           etwas  höher  neu  gebaut  werden.  Staudinger  verlangt  für  die  Arbeit  4  Louis
           d´or. Der Prior verspricht, dass das Kloster die Steine und den Sand beifahren
           könne. Einen Geldzuschuss schließt er aus. Der Rat schickt die Schöffen Sarto-
           rius und Herrestorff nochmals zu Verhandlungen zum Prior. 74
           Da zum gerichtlich angesetzten Termin von den Lantershofener  niemand er-
           schienen  ist,  übergibt  der  Rat  die  Weingärten  den  Baumeistern  zum  Nieß-
           brauch. Mit dem Meister Hans Adam Staudinger vereinbart der Rat die Repa-
           ratur  des  Ahrwehrs  in  Marienthal.  Der  Meister  soll die Arbeit  für 3  Pistolen
           ausführen. Nach Vollendung der Reparatur  erhält er zusätzlich 3 q Wein.

                1744 – Samstag, den 26. September
           Emund Koch, Amtsmeister der Fassbinderzunft, erklärt, seine Zunft sei mit der
           Abführung des zehnten Pfennigs einverstanden, unter dem Beding, dass einige
           Zunftartikel, die zum Nachteil der Zunft gereichten, geändert werden. Der Rat
           lehnt dieses Ansinnen ab. 75
           Wenn die Zunft sich weiterhin verweigere, werde der Rat das Schraden öffent-
           lich verpachten. Die Zunftmeister der Bäckerzunft Heinrich Aldenhoven und
           Peter Schopp bitten den Rat um Hilfestellung bei der Durchsetzung ihres 18.
           Zunftartikels.  Dieser  verbiete  Auswärtigen  und  Bürgern,  die  nicht  der  Zunft
           angehörten, das Bierbrauen. Der Rat fordert die Zunftmeister auf, die Zunftar-
           tikel  bei  der  nächsten  Sitzung  vorzuzeigen.  Wenn  sich  erweisen  sollte,  dass
           dort festgelegt sei, nur den Bäckern sei das Feilhalten von Bier erlaubt, werde
           der Rat diese in ihrem Anliegen unterstützen. Die Bachemer erhalten 3 Bäume
           für ihre Kapelle. 76
           Nachmittags legen Rat und Achter den Schatz um. Anstatt der gewöhnlichen
           Diät genießen alle eine Portion Wein. Dann kommt zur Sprache, ob nicht die
           wegen der französischen Lieferungen geliehenen Gelder durch ein umgelegtes
           13. Simplum zurückgezahlt werden könnten, zumal ein reicher Herbst zu er-
           warten sei. Geistliche, weltliche, adelige und unadelige Steuerpflichtige könn-
           ten  mit  Zwangsmaßnahmen  zur  Zahlung  veranlasst  werden.  Der  Rat  be-
           schließt, dass am nächsten Ratstag für alle Huten, für Bachem und Walporz-


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