Page 483 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           der Ahrpforte auf ein städtisches Grundstück ein Haus bauen zu dürfen. Der
           Rat gibt ihm die Genehmigung, weil durch einen solchen Hausbau die Stadt-
           mauer erhöht würde. Zander darf das Haus für einen noch festzulegenden Zins
           gegen das Ahrtor bauen. Wenn er keine direkten Nachkommen hat, fällt das
           Haus an die Stadt. Zander erhält vom Baumeister 10 Bäume als Bauholz. 69
           Der in Unkel gebürtige Korbmacher Heinrich Winckens erlegt in Abschlag sei-
           nes Bürgergeldes einen Louis d´or in Gold. Wilhelm Everhard Schefer erhält 5
           Bäume zur unumgänglichen Reparatur des Remagen-Hauses. Johannes Fran-
           ken ist wieder nicht vor dem Rat erschienen. Der Rat schickt vier Schützen aus,
           die ihn festnehmen und auf den Markt bringen. Dort entkommt Franken den
           Schützen und läuft ins Pfarrhaus. Daraufhin  beschließt der Rat, seinen Vater
           Franz Franken vorzuladen und das seinen Vorkindern [Kinder aus erster Ehe]
           gehörende Gärtchen in Herrn Caspar Löhrs sel. Hof verkaufen zu lassen. 70
           Herr  Nechtersheim  aus  Wadenheim  erscheint  auf  Ladung  des  Rentmeisters
           Dahmen vor dem Rat. Weil sich viele Ratsmitglieder für ihn verwenden, wird
           er nur zu einer Strafe von 3 rtlr und zur Kostenübernahme verurteilt. Die Strafe
           zahlt  er  sofort.  Herr  von  der  Rohr  bietet  für  die  Errichtung  eines  Magazins
           während des englischen Durchmarsches und die sonstigen aufgelaufenen Kos-
           ten eine Entschädigung an. Der Stadt will ihm eine Kostaufstellung zustellen.

                1744 – Sonntag, den 13. September
           Da  bei  der  Versteigerung  der  Lantershofener  Güter  kein  Gebot  abgegeben
           worden ist, sollen die Lantershofener hierhin eingeladen werden, um zu über-
           legen, wie die Baumeister zufriedengestellt werden können. 71

                1744 – Samstag, den 19. September
           Der Rat weist den Baumeister an, die Rechnungen der Meister Küpper und Jo-
           hannes Schefer, Glaser, zu begleichen. Der abgestandene Stadtschreiber Sarto-
           rius übergibt die in seinen Händen gewesenen Ratsprotokolle und zwar ers-
           tens die Protokolle der Stadtschreiber Roesgens und Stoll von 1699 bis zum 17.
           April 1707. Zweitens die Protokolle des Stadtschreibers Herrestorff vom 29. Juli
           1707 bis zum 30. September 1734. Drittens zwei rapiaria [Rechenbücher] vom 8.
           Juli 1733 bis 31. Oktober 1734. Ferner übergibt Sartorius ein in Leder gebunde-
           nes Buch, in dem die geliehenen Kapitalien samt abzuführendem Schatz ver-
           merkt sind. Ferner enthält das Buch die Steuerrestanten vom Jahr 1738 an bis
           heute. 72
           Die Feldschützen und Förster rügen.
           Der Rat erteilt dem Schöffen Wolff und dem Ratsverwandten Rüttger den Auf-
           trag, mit dem Meister Hans Adam Staudinger das Wehr in Marienthal zu be-
           sichtigen, das einzufallen droht. Heute in 8 Tagen sollen zusammen mit den
           Achtern die Schatzbücher vorgenommen und die Schatzumlage gemacht wer-
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