Page 487 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 487

1744-1747


           diesem wegen der gewachsenen Weinmenge aus Billigkeitsgründen das Rad-
           ergeld nicht überlassen wird, so überlässt der Rat den beiden Ratsverwandten
           Alden sen. und Mutone das Radergeld für 1 Louis d´or. In den vorausgegan-
           genen  Jahren  hat  Anton  Paffenholz  das  Radergeld  gepachtet.  Nach  vorausge-
           gangener Klage ermäßigt der Rat dem Pächter das Radergeld für drei Jahre um
           insgesamt 9 rtlr, weil wegen Missverständnissen einiges Radergeld nicht einge-
           gangen ist. Wilhelm Braun zu Bachem ist sowohl im Schatzbuch als auch im
           Baumeisterbuch der Baumeister Mutone und Rigans Geld schuldig. 86
           Deshalb werden die Baumeister ermächtigt, dessen Weine zu beschlagnahmen
           und  in  den  Keller  des  Baumeisters  Rigans  zu  bringen.  Matthias  Kleefuß  aus
           Bachem  erhält  für  die  Leonhardus-Kapelle  20  Tannenbretter,  u.a.  um  eine
           Treppe zu bauen. Zur Einziehung der französischen Simpla, vor allem um die
           städtischen Schulden wegen der Lieferungen an die Franzosen abzutragen, er-
           nennt der Rat folgende Kommissare:
           Walporzheim und Marienthal: Bürgermeister Eichas, Alden sen. u. Achter An-
           ton Gies
           Oberhut: Bürgermeister Herrestorff, Anton Paffenholz u. Achter Geller
           Adenbachhut: Bürgermeister Fechemer, Kleefuß u. Achter Wilhelm Fechemer
           Niederhut u. Lantershofen: Schöffe Schefer, Rüttger und Achter Appel 87
           Ahrhut: Schöffe Wolff, Niklas Schopp u. Achter Dünwald
           Bachem: Schöffe Sartorius, Alden jun. u. Achter Jakob Nietges
           Dann referiert der Ratsverwandte Alden jun., dass Bürgermeister Herrestorff
           seine  gepachtete Akzise noch nicht bezahlt habe. Der Rat fordert Herrestorff
           zur umgehenden Bezahlung binnen 3 Wochen  auf, oder er möge die Hinde-
           rungsgründe mitteilen.

                1744 – Montag, den 2. November
           Der  Rat  verkostet  die  Gilden-,  Kirchen-  und  Schützenweine.  Ein  Preis  kann
           noch nicht festgelegt werden, weil bislang noch kein Wein gezogen worden ist.
           Bei dieser Zusammenkunft genehmigt der Rat dem Johannes Schmiddem zwei
           Bäume für einen Treeff und eine Dachkalle. 88
           Der zeitige Offermann Andreas Becker beschwert sich über Herrn Paffrath, der
           ihm die jährliche Lieferung von 4 Viertel Glockwein nicht gebe. Paffrath ist mit
           dem  Glockwein  seit  1741  im  Rückstand.  Der  Rat  droht  Paffrath,  den  Wein  in
           dessen Keller in Arrest legen zu lassen, wenn er nicht umgehend den Glockwein
           liefert.  Dann  erscheinen  Sohn  und  Schwiegersohn  des  verstorbenen  Wasen-
           meisters Peter Nagel. Der Sohn bittet den  Rat, seinen erwachsenen Stiefsohn
           als Nachfolger des Wasenmeisters anzunehmen, während der Schwiegersohn
           das Amt für sich erbittet. Beim Stiefsohn hat der Rat zunächst Bedenken, weil
           dieser noch zu jung ist. 89


                                                                               487
   482   483   484   485   486   487   488   489   490   491   492