Page 486 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Der Vogt Herseler [aus dem Amt Neuenahr] lässt den Rat bitten, die Steuer-
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schuldner an die Zahlung zu erinnern, da er sonst den Schuldnern die Trauben
beschlagnahmen lassen wolle. Am nächsten Tag gibt der Stadtschreiber diese
Aufforderung den Bürgern bekannt.
1744 – Freitag, den 9. Oktober
Der Zunftmeister der Fassbinderzunft erscheint abermals vor dem Rat und er-
klärt, die Zunft könne nur dem 10. Pfennig zustimmen, wenn der Rat das not-
wendige Werkzeug beschaffen würde. 82
Der Rat gibt sich nun mit dem 10. Pfennig zufrieden, wenn die Zunft das
Schradwerkzeug beschaffe. Das solle der Zunftmeister der Zunft am Sonntag
vortragen. Nachmittags tagt der Rat zusammen mit den Achtern. Sie legen 5
Simpla um. Alle Anwesenden erhalten die gewöhnliche Diät. Der Rat beauf-
tragt den Stadtschreiber, die ausgeschriebenen Simpla am Sonntag bekannt-
zumachen. 83
Am Samstag, dem 17. Oktober, fiel die Sitzung wegen des vorausgegangenen
Herbstes aus. Der Lesebeginn der freien weißen Trauben wurde auf Samstag,
den 24. Oktober, und der der anderen Trauben auf Montag, den 26. Oktober
festgelegt.
1744 – Mittwoch, den 28. Oktober
Der Rat ermäßigt die Weinpacht auf die Halbscheid. Der Pastor darf mit der Le-
se der weißen Trauben fortfahren. 84
Der Stadtschreiber verkündet den Bürgern nach den Hochamt gewöhnlicherma-
ßen auffm Rathaus die kommenden Simpla zum Termin Allerheiligen und die
für die französischen Lieferungen und Einquartierungen umgelegten Simpla.
Er droht dabei bei Nichtzahlung mit der Zwangseintreibung.
1744 – Samstag, den 31. Oktober
Bei der Verpachtung des Schradens waren die Bürgermeister und Schöffen
Bossart, Eichas und Fechemer anwesend. Sie berichten, dass Meister Jakob Pol-
lig als Meistbietender das Schradrecht für 226 gld an sich gekauft hat. Von die-
sem Geld ist der 10. Pfennig ohne Abzug zu zahlen. Ferner werden davon die
Seile, Leitern und das andere Werkzeug beschafft. 85
Johannes Königs von Bachem ist im vorigen Jahr wegen abgehauener Bäume
zu einer Geldstrafe von 10 rtlr verurteilt worden. Er bittet um Strafnachlass.
Wegen erlittener Maifröste lässt ihm der Rat 5 rtlr nach. Meister Jakob Pollig
erscheint im Rat, um mit diesem über das Radergeld zu verhandeln. Weil aber
139 Herseler, Herr von Schwalm, Ägidius.
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