Page 485 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           heim je ein Schöffe, ein Ratsverwandter und ein Achter bestimmt werden sol-
           len, um dieses Simplum beizutreiben. 77

                1744 – Samstag, den 3. Oktober
           Da die Ratsverwandten Schopp, Alden jun. und Mutone noch für kein Schatz-
           buch zuständig sind, teilt ihnen der Rat das Rathspresent der Adenbachhut zu.
           Mit den Zunftmeistern der Fassbinder kommt der Rat zu keiner Einigung, weil
           diese den 9. Pfennig ablehnen. Von einem Zahlungsrückstand wüssten sie auch
           nichts.  Den  10.  Pfennig  wollen  die  Fassbinder  nur  zahlen,  wenn  von  dem
           Schradtgeld das nötige Geschier [Handwerkszeug] wie Seile und Ähnliches an-
           geschafft würden.
           Am Donnerstag, dem 30. September, waren Herr Sartorius, der Bürgermeister
           Bossart und der Stadtschreiber zur Besichtigung des Ahrwehrs in Marienthal.
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           Der Bürger Hubert Appel hatte sie dabei mit freventlichen Worten geschmäht.
           Am heutigen Ratstag muss Appel Abbitte leisten. Der Rat verurteilt ihn zu ei-
           ner Geldstrafe von 2 tlr mit der Auflage, sich künftig höflicher gegen seine Ob-
           rigkeit zu verhalten. Gleichzeitig erhält Appel einen Baum für einen Kuhtrog.
           In derselben Sitzung erscheinen zwei Deputierte der Bäckerzunft, nämlich An-
           ton Hoß und Hubert Wolff, mit zwei alten Zunftbriefen. Sie bitten den Rat, in
           den  neuen  Zunftbrief  die  in  den  alten  enthaltenen  Verbote  für  das  Weckba-
           cken,  das  Bierbrauen  und  das  Feilhalten  des  Bieres  für  Nichtzünftige  aufzu-
           nehmen. Der Rat will sich bei der nächsten Sitzung erklären. 79
           Ignatius Nußbaum erhält einen Baum für einen Treeff. Der Baumeister soll die
           Rechnung des Meisters Feldmüller über 4 rtlr 70 alb bezahlen. Feldmüller hat
           ein Privet an der Wachstube gebaut und Bretter, Posten, Pfannen und sonstiges
           geliefert. Meister Cassian Natterer erhält vom Baumeister 10 gld 12 alb für ge-
           tane  Stadtarbeiten.  Zur  Fortsetzung  und  Erhöhung  des  Krippenwerks  unter
           der  Ahrbrücke  soll  ein  jeder  Bürger  am  kommenden  Mittwoch  zwei  Bürden
           Reiser dorthin tragen. Weil die Trauben schon gut entwickelt sind, sollen  sie
           am nächsten Dienstag besichtigt werden, wozu die Schatzheber geladen wer-
           den. 80

                1744 – Dienstag, den 6. Oktober
           Unter Zuziehung der Hutenmeister, der Gilden- und Kirchenknechte besichtigt
           der Rat den Stand der Trauben. Der Lesebeginn  wird auf Mittwoch, den 14.
           Oktober, festgelegt. Mit der freien Lese kann am Vortag begonnen werden. Bei
           dieser Zusammenkunft haben sich zwei Brudermeister aus Lechenich gemeldet
           und um ein Almosen für ihre abgebrannte Kirche gebeten. Der Rat gibt 3 rtlr, je
           einen von Gilde und Hospital und einen vom Baumeister. 81


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