Page 541 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
des Pastors von Liersch vor und bezahlt in Abschlag seines Bürgergelds 11 rtlr.
Die restlichen 4 rtlr 30 alb muss er bis Ostern erlegen. 298
Der zeitige Kirchenmeister Fechemer zeigt an, dass Anton Rennenberg mit 65
gld bei den Kirchenzinsen im Rückstand ist und nicht zahlen will. Meister Öl-
lig hat von Rennenberg ein Haus gekauft. Fechemer bittet den Rat, die Kauf-
summe so lange in Arrest zu legen, bis Rennenberg seine Schuldigkeit bezahlt
hat. Auch der zeitige Baumeister Großgart, Ratsverwandter Mutone und Niko-
laus Schopp beantragen den Arrest des Geldes wegen nicht bezahlter Schul-
den. Der Rat beschließt die von Meister Öllig noch nicht bezahlte Kaufsumme
so lange in Arrest zu legen, bis Rennenberg seine Gläubiger zufrieden gestellt
hat. Das verkaufte Haus liegt in der Ahrgasse neben dem Haus von Herrn
Schefer jun. Dann bezahlt Meister Anton Ulrich in Gegenwart der oben ge-
nannten Schneidermeister seinen Goldgulden und bittet den Rat, ihn in seinem
Handwerk zu unterstützen. Der Rat möge die Zunft auffordern, ihn wiederum
aufzunehmen und ihn in seiner Arbeit nicht zu betrüben. Der Magistrat kommt
dieser Bitte nach und befiehlt der Zunft, Ulrich künftig wieder einzuladen. 299
Josef Genn aus Wehr klagt gegen Froitzheim, mit dem er einen Vertrag ge-
schlossen hat. Er habe ein Jahr lang bei Meister Froitzheim als Knecht gedient
und Strümpfe gewebt. Da er, Genn, nun zur Winterzeit keine Arbeit finden
könne, bittet er den Rat, Froitzheim zur Einhaltung des zweijährigen Vertrages
anzuhalten. Der Rat verurteilt Froitzheim, den Vertrag einzuhalten oder Genn
anderweitig abzufinden. Thederich Eller zeigt im Rat an, dass er neben seinem
jetzigen Geldmangel mit Franz Hütten nichts zu tun hätte. Er habe mit dem
Landmüller Adrian gehandelt. Er sei willens, sich mit diesem wegen des Korns
zu vergleichen. Dieser werde ihm vermutlich auch Ausstand wegen der Fässer
geben. Herr Kleefuß bringt eine Rechnung über 12 gld 18 alb 8 hll wegen geta-
ner Gänge ein. Der Baumeister Rigans soll ihm 11 gld 16 alb 8 hll auszahlen.
Der Schöffe Sartorius und der Stadtschreiber erhalten den Auftrag, nach Beul
zu gehen. Sie sollen dort erreichen, dass Johann Müller aus Ramersbach vor
dem Rat aussagt, wo er seine Bäume gefällt hat. 300
Der Stadtschreiber soll noch einmal den Amtsverwalter Delhaes bitten, die
Kesselinger wegen der gestohlenen Bäume vorzuladen. Johann Becker aus Ba-
chem darf sich zwei Baumstümpfe ausmachen. Der Baumeister empfängt von
Josef Genn 20 alb Audientz jura. Baumeister Hartmann ist schon zweimal vor
den Rat zitiert worden, aber nicht erschienen. Er hat den Stadtschreiber am 18.
Januar im Beisein des Ratsverwandten Alden jun. auf öffentlicher Gasse mit
Schimpfworten beleidigt. Der Stadtschreiber bittet nun den Rat, ihm Genugtu-
ung widerfahren zu lassen. 301
Da der Zeuge Alden jun. Mitglied des Rates ist und das nicht annehmbar sei,
verweist der Rat den Stadtschreiber mit seiner Klage an das [Schöffen] Gericht.
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