Page 544 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
könne über den Furier und seine Frau nur Gutes sagen. Zur Bezeugung guter
Freundschaft wolle er dem Furier 2 q Wein geben. Der Rat verweist den Furier
mit seiner Klage an das Schöffengericht. Johannes Acker zahlt als Abschlag
seines Bürgergeldes 2 Pistolen, die der Baumeister erhält. Peter Werres bringt
eine Klage gegen den Abt von Klosterrath vor. Er, Werres, habe auf Gemein-
degrund Reiser geschlagen, die der Abt für sich beansprucht, weil sie auf Klos-
terrather Grund gestanden hätten. Obwohl die Sache die hiesige Gerichtsbar-
keit betrifft, wird Peter Werres vom Rat zunächst abgewiesen. 309
Bevor obrigkeitlich geantwortet wird, sollen die ältesten Nachbarn aus Wal-
porzheim zu dem Problem angehört werden. Aus Ramersbach erscheinen die
beiden Eingesessenen Laurens Schneider und Heinrich Knefel namens ihrer
Gemeinde. Sie bitten den Rat, die Eingesessenen aus Ramersbach nicht für Jo-
hann Müller büßen zu lassen. Sie bekennen öffentlich, dass dem Johann Müller
nicht verboten worden sei, das Holz anzuweisen. Weiter bekennen sie, dass
das Holz aus hiesiger Waldung stamme. Anton Münch aus Kesseling trägt vor,
dass Johann Simons aus Kesseling die Erlaubnis gehabt habe, sich vier Bäume
im Kesselinger Wald zu fällen. Weil solche Bäume aber im Kesselinger Wald
nicht zu finden seien, habe er die Bäume im Ahrweiler Wald geschlagen. Ver-
schiedene Ratsmitglieder und Achter rechnen in Abschlag ihre eingezogenen
Fourage Simplen ab. 310
Es sind insgesamt 151 gld 16 alb 8 hll eingegangen. Dieses Geld erhält Herr
Schefer jun. namens seines Schwagers Markenheuer für eine auf der Stadt haf-
tenden Obligation über 100 rtlr cour. 5 rtlr werden für die rückständigen Zin-
sen und 41 rtlr 52 alb 8 hll in Abschlag des Kapitals verwendet.
1746 – Montag, den 28. Februar
Wegen des vom Prior von Marienthal gegen Peter Werres erwirkten offiziali-
schen Mandati sind die drei ältesten Bürger von Walporzheim, nämlich Tilman
Kriechel, Michael Ippendorf und Jakob Gies, vorgeladen. Sie bestätigen einhel-
lig, dass die unter der Weingartsmauer beim Deuffenich stehende Dornenhecke
niemals im Besitz des Klosters Marienthal oder der Abtei Klosterrath gewesen
sei. Diese Hecke sei allezeit von der Gemeinde zu Walporzheim benutzt wor-
den. Jakob Gies fügt hinzu, der Weingarten an der Deuffemich sei seit über 70
Jahren durch seine Familie bebaut worden, davon 24 Jahre von ihm selbst, oh-
ne dass die dort verlaufende Hecke gehauen worden sei. Diese Hecke sei der
Gemeinde, ebenso die Hecke oberhalb des Weingartens am gemeinen Weg, die
aber vom Kloster Marienthal gehauen würde.
1746 – Samstag, den 5. März
Den drei Nachbarn aus der Adenbachhut wird erlaubt, für den Pütz das
Schatzheberamt zu verkaufen. Dieser soll vom Schatzbuch dann befreit sein.
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