Page 545 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Auf Anstehen der Nachbarn von Bachem wird denjenigen, deren Vieh und
Häuser verbrannt sind, das diesjährige Kriegsgeld nachgelassen. Andreas Kohl
zahlt in Abschlag seines Schatzüberschusses 30 gld, die an Frau Becker in Ab-
schlag ihrer zu fordernden Zinsen gezahlt werden. 312
Die Marktgeschworenen Kriechel, Dünwald, Paffenholz und Domschultheiß
Alden klagen beim Rat gegen ihren Mitgeschworenen Wilhelm Fechemer. Die-
ser sei bei ihren Sitzungen immer streitsüchtig und verursache dauernd Unru-
hen. Sie bitten den Rat, Fechemer für ein Jahr von seinem Amt zu suspendie-
ren. Der Magistrat schließt Fechemer bis Aschermittwoch von seinem Amt aus
und verbietet ihm, an den Sitzungen der Marktgeschworenen teilzunehmen.
Hans Adam Schefer sollte 3 gld Steinkohleakzise zahlen. Der Rat setzt die Zah-
lung aus, weil diejenigen, die die Steinkohle einführen, die Akzise schon ge-
zahlt haben. Adam Jacobs darf sich vier Bäume zur Erbauung einer Wand an
seinem Hausplatz in der Niederhut fällen.
Die Förster rügen. 313-314
Der Stadtschreiber wird beauftragt, dem Schöffen Schefer mitzuteilen, wieviel
Soldaten der hiesigen Kompanie beweibt seien. Gleichzeitig soll Schefer in Er-
fahrung bringen, ob und wann österreichische Truppen hier zu erwarten sind.
1746 – Mittwoch, den 9. März
Der Stadtschreiber erhält den Auftrag, der Agnes Devernich ein Führungs-
zeugnis auszustellen und dieses vom zeitigen Bürgermeister siegeln zu lassen.
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Die Bürgermeister Eichas und Herrestorff tragen ein Schreiben des Schöffen
Schefer vom Landtag vor. Dieser verlangt eine Vollmacht, um bei der Regie-
rung gegen die Geistlichen und Adeligen vorgehen zu können, die mit ihren
Furagegeldern in Verzug sind. Schefer erhält die nötige Vollmacht.
1746 – Samstag, den 12. März
Der Rat verhängt einige Feld- und Buschstrafen. Herr Alden jun. referiert, was
die Dernauer Eingesessenen für die Überlassung ihrer 303 Haustücker für wei-
tere vier Jahre bereit sind zu zahlen. Da die Ahrweiler Bürger diese Haustücker
ebenfalls nötig haben, will sich der Rat am kommenden Montag mit den Ach-
tern und Erbgeschworenen hierüber besprechen. 315
Stefan Schumacher erscheint im Rat und bittet demütig, die gegen ihn laufen-
den Verfahren einzustellen und die anstehenden Kosten zu ermäßigen. In die-
sem Fall sei er bereit, die Kosten sofort in bar zu begleichen. Der Rat ist dazu
bereit, wenn Schumacher folgende Bedingungen erfüllt:
1. Stefan Schumacher muss die beim zeitigen Baumeister aufgelaufenen
Kosten für die Wache und die Zeugenverhöre in Höhe von 19 gld 18
alb bezahlen.
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