Page 543 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


                1746 – Samstag, den 19. Februar
           Bürgermeister Bossart stellt ein Landtagsausschreiben vor. Die Sitzung soll am
           28. diesen Monats in Bonn beginnen. Aus Ahrweiler sollen zwei Bevollmäch-
           tigte erscheinen, die zum Besten des Vatterlandts mit patriotischem Gemüth daran
           teilnehmen sollen. Johann Francken erscheint und bittet um die Bürgerrechte.
           Der Rat lehnt die Bitte ab. Zunächst habe er ohne Erlaubnis in der Stadt ge-
           wohnt. Dann habe er Gartengemüse gestohlen und sich der Obrigkeit nicht un-
           terworfen. 305
           Weiter sei er der Wache entsprongen und nach  angenommenem Militärdienst
           habe er einige Tumulte angezettelt. Francken muss die Stadt innerhalb von 14
           Tagen verlassen, oder er wird mit Gewalt zur Stadt hinausgetrieben. Matheis
           Kleefuß darf sich einen Baum für einen Balken fällen. Verschiedene Baumeister
           klagen, dass die Ramersbacher noch mit der Simpelzahlung in Rückstand sei-
           en. Sie hätten Wiesen gekauft, die auf ihren Namen im Schatzbuch eingetragen
           seien.  Der  Rat  will  der  Sache  nachgehen.  Auf  Antrag  des  Schultheißen  von
           Altenahr Hanseler und mit Zustimmung Bürgermeister Herrestorffs sollen die
           der  Frau  des  Schultheißen  von  Leimbach  noch  geschuldeten  100  rtlr  ins
           Schatzbuch eingetragen werden. Damit soll erreicht werden, dass künftig die
           Stadt die Zinsen davon zahlt. 306
           Der Rat erlässt dem Johann Armbrustmacher sen. die seit 4 Jahren rückständi-
           gen Gildenzinsen. Auf Antrag des Baumeisters Großgart erläßt der Rat den Ba-
           chemern das Kriegsgeld für 3 Monate, so dass diese von den veranschlagten 6
           Monaten nur für 3 Monate das Kriegersgeld zahlen müssen. Der Rat sendet die
           beiden Schöffen Schefer und Wolff zum Landtag nach Bonn. Der Landtag be-
           ginnt am 28. dieses Monats. Der Stadtschreiber soll ihnen die nötige Vollmacht
           ausstellen.  Die  beiden  Deputierten  sollen  dagegen  am  Nachmittag  die  her-
           gebragte Collation hergeben. 307
           Heute in 8 Tagen sollen die Furagehebzettel laterisiert werden.

                1746 – Samstag, den 26. Februar
           Wilhelm Dünwald beklagt sich über die Beschwernis und die hohen Kosten,
           die er zu tragen habe. Der Rat legt ihm für jeden Monat 1 tlr zu. Dem vorgela-
           denen Wasenmeister macht der Rat deutlich, dass er sich nicht rebellisch ver-
           halten soll, sondern ehrerbietig, sonst muss er die Stadt verlassen und ein an-
           derer wird an seine Stelle gesetzt. Dabei zeigt der Wasenmeister an, dass Stefan
           Schumachers Hund wiederum Excesse geübet und Kinder auf der Gasse ange-
           fallen habe. Der Rat befiehlt dem Wasenmeister, den Hund bei nächster Gele-
           genheit zu erschießen. Der Furieroffizier klagt schriftlich gegen seinen Wirt Jo-
           hann Eckendorf. 308
           Der  Rat  vernimmt  den  Eckendorf  sofort.  Auf  die  Frage  hin,  ob  er  behauptet
           habe, die Frau des Furiers habe ihm nachts Öl gestohlen, sagt Eckendorf aus, er
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