Page 542 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Der Rat werde ihn dort mit seiner Klage unterstützen und sich an den anfal-
lenden Kosten beteiligen.
Am Nachmittag erscheint der vorgeladene Matheis Casper. Er sagt aus, er habe
sich mit Johann Müller und Anton Stings wegen eines verkauften Baumes ge-
zankt. Wo die von Müller verarbeiteten Bäume gefällt worden seien, wüsste er
nicht. Aber Anton Stings habe einen Baum auf Ahrweiler Hoheit an der Buchei-
chen gefällt und auf Ramersbacher Gebiet geschleppt.
1746 – Dienstag, den 8. Februar 302
Der Rat überlegt lange mit den Erbgeschworenen, ob man den Dernauern die
Haustücker weiter verpachten soll. Die Pachtzeit ist nämlich abgelaufen. Der
Rat beschließt, eine Kommission an die Pachtstücke auf Nentert und Sender-
hardt zur Ortbesichtigung zu schicken. Sie sollen schauen, ob daraus so viele
Haustücker gemacht werden können, dass die ganze Bürgerschaft davon parti-
cipieren kann. Der Stadtschreiber gibt bekannt, er habe an den Amtsverwalter
Delhaes wegen des von Johannes Simons aus Kesseling gestohlenen Holzes ge-
schrieben.
Nachmittags hört der Rat die Rechnung der St. Sebastianus-Bruderschaft ab.
Die Einnahmen belaufen sich auf 200 gld 2 alb 4 hll und die Ausgaben auf 202
gld 5 alb. So bleibt die Bruderschaft dem Schützenmeister Kleefuß noch 2 gld 2
alb 8 hll schuldig. Dann wählt der Rat die Ratsverwandten Schopp und Alden
jun. zu neuen Schützenmeistern. 303
1746 – Samstag, den 12. Februar
Einige Ratsmitglieder verweisen darauf, dass sich in der letzten Zeit einige
Bürgerskinder, die woanders gewohnt hatten und einige Fremde in der Stadt
niedergelassen haben, ohne das Bürgergeld zu bezahlen. Dem will der Rat
nachgehen. Bei Meister Servas Schwerver wohnt ein Fremder, der andere sei
Johann Francken. Sie werden aufgefordert, ein Zeugnis ihres frommen Handels
und Wandels beizubringen und das Bürgergeld zu bezahlen. Johann Kriechel,
gewesener Schatzheber der Oberhut im Jahre 1744, zahlt in Abstand seines
Rückstandes 51 gld 9 alb 8 hll. Einige Soldaten haben eidlich über die von Ste-
fan Schumacher geäußerten Scheltworte ausgesagt. 304
Deshalb beschließt der Rat, dem Korporal Münch ½ tlr und den anderen drei
Soldaten je ein Kopfstück zu zahlen. Alle erhalten je ein Maß Wein. Der Stadt-
schreiber erhält den Auftrag, die Beleidigungsklagen gegen Stefan Schumacher
vor das hiesige Gericht zu bringen, damit die Sache ein Ende hat und die Re-
gierung in Bonn tätig werden kann.
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