Page 547 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


                1746 – Freitag, den 18. März
           Der Rat behandelt einen Antrag von Schöffe Schefer auf Umänderung bei der
           Einquartierung  der  Kompanie  und  ein  Gesuch  des  Pastors  von  Dernau  um
           Überlassung von Haustücken. Es wird zunächst nichts beschlossen. Dann wer-
           den die Namen der Bürger von Ahrweiler und Walporzheim wegen der Haus-
           tücker  aufgeschrieben.  Weil  die  Zeit  zu  knapp  ist,  sollen  die  jeweiligen
           Schatzquoten später nachgetragen werden. 320
           Der zu entrichtende Schatz ist für die Zuweisung der Haustücke ausschlagge-
           bend.

                1746 – Montag, den 21. März
           Unter  Leitung  des  Bürgermeisters  Bossart  tagt  eine  Ratskommission.  Der
           Schöffe Schefer stellt den Antrag, von der Hofkanzlei die Baumeister- und Ar-
           menrechnungen zurückzufordern. Diese liegen wegen des Prozesses mit den
           Achtern immer noch dort. Dann teilt die Kommission die Haustücker aus. Für je
           10  gld  gezahlter  Schatz  wird  den  Bürgern  ein  Haustück  ausgegeben.  Dabei
           stellt  sich  heraus,  dass  Johann  Paffenholz  sich  eigenmächtig  ein  großes  Ort
           Busch genommen hat. Da die 436 Stücke kaum für die gesamte Bürgerschaft
           ausreichen, beschließt der Rat, dem Paffenholz den Busch wegzunehmen und
           aus diesem Busch 8 Haustücker zu machen. 321
           Nachdem die Haustücker alle aufgezeichnet worden sind, ziehen die anwesen-
           den Hutenmeister die Lose: das erste Los erhält der Walporzheimer Schatzhe-
           ber Heinrich Hoffmann mit dem Fröggesdahl, das zweite Los zieht der Nieder-
           hoider Schatzheber Michael Ockenfels, das dritte der Adenbachshoider Schatzhe-
           ber Vallender, das vierte der Oberhoider Schatzheber Johann Schmiddem und
           das fünfte Los der Ahrhoider Schatzheber Michel Göddertz.

                1746 – Freitag, den 25. März
           Sämtliche  Rotgerbermeister,  wie  Johannes  Knieps,  Baumeister  Hartmann,  Jo-
           hannes  Menzen,  Nikolaus  Knieps  und  Heinrich  Heckenbach,  klagen,  dass
           fremde Rotgerber Leder feilhielten. Sie bitten den Rat, denen den Verkauf an
           Markttagen zu verbieten. 322
           Obwohl der Bürgermeister ihnen durch den Stadtdiener das Einkrahmen ange-
           ordnet habe, hätten sie geantwortet, sie hörten erst mit dem Verkauf auf, wenn
           die Ware alle sei. Die Gerbermeister bitten den Rat, den Andernacher Verkäu-
           fern die Ware wegzunehmen. Die Kosten übernähme die Zunft. Der Rat ver-
           spricht Abhilfe. 323
           Danach erscheinen zwei Rotgerber aus Andernach vor dem Rat und beschwe-
           ren sich über den Stadtdiener, der ihnen den Verkauf unter der Drohung der
           Beschlagnahmung der Ware verbiete. Der Rat erklärt, die Marktfreiheit begin-
           ne erst mit geläuteter Glocke. Solange hätten sie die Ware wieder einzupacken.
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