Page 550 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


                1746 – Samstag, den 16. April
           Baumeister Hartmann erhält drei Bäume aus dem hiesigen Wald. Hubert Krie-
           chel wird eine Frist von 8 Tagen zur Abführung seines Schatzrückstandes ein-
           geräumt.  Matthias  Kültz  und  Stefan  Schumacher  erscheinen  vor  dem  Rat.
           Kültz  klagt,  er  habe  mit  Schumacher  einen  Vertrag  geschlossen,  dass  dieser
           ihm von Fastnacht zu Fastnacht die Felle der geschlachteten Kühe und Rinder
           pro Stück für 5 gld liefern soll. Jetzt rücke er von dieser Vereinbarung ab. End-
           lich einigt man sich dahin, dass Schumacher ihm, Kültz, die Felle für 5 gld pro
           Stück – außer den Strohepicker – getreulich liefern will. In der Klagesache der
           Wächter gegen Schumacher wegen der Gebührnis erklären diese, dass sie trotz
           der magistralen Entscheidung bislang nichts hätten erhalten können. 333
           Schumacher hat bei Fritz Devernich sen. einige Kühe stehen. Der Rat will diese
           Kühe  verkaufen.  Mit  dem  Erlös  sollen  die  Wächter  befriedigt  werden.  Der
           Witwe von Jakob Schmitz wird erlaubt, sich im Gemeindewald einen Wagen
           Rahmen zu schlagen, allerdings darf die Witwe sich keine Eichenrahm machen.
           Am nächsten Donnerstag soll die Kompanie aus der Ober- und Adenbachhut
           in Anwesenheit der Achter in die Nieder- und Ahrhut verlegt werden. Zur Ge-
           nesung des Kurfürsten will der Rat ein Dankamt lesen und eine Prozession ab-
           halten lassen. Es soll mit dem Pastor deswegen Kontakt aufgenommen werden.
           Die Bürgermeister Eichas und Fechemer suchen umgehend den Pastor auf und
           kommen mit der Nachricht zurück, dass beides schon morgen geschehen kön-
           ne. Der Rat stimmt zu. Während der Messe und beim Vorüberziehen der Pro-
           zession sollen vom Turm die Stücke [Kanonen] abgeschossen werden. 334

                1746 – Montag, den 18. April
           Der  zeitige  Bürgermeister  erklärt,  dass  Meister  Stefan  Schumacher  mit  dem
           Verkauf der Kühe für die Bezahlung der Wächter einverstanden ist. Der Jude
           Seligman hat die Kühe taxiert. Der Viehhändler will aber nicht mehr als 10 rtlr
           dafür geben. Auch Fritz Develich bietet für die Kühe 10 rtlr. Beide erhalten den
           Zuschlag nicht, weil das Geld für die Ansprüche der Wächter nicht ausreicht.
           Schließlich  kauft  Cassian  Natterer  die  Kühe  für  11  rtlr 16  alb.  Das  Gottesgeld
           [Weinkauf] will er am nächsten Donnerstag erlegen.

                1746 – Donnerstag, den 21. April
           Unter  Zuziehung  des  Achters  Gies  tagt  der  Rat  wegen  der  Verlegung  der
           Kompanie. Dabei sollen diejenigen, die letztens 9 beweibte Soldaten im Quartier
           gehabt  haben,  jetzt  mit  einfachen  Soldaten  belegt  werden.  Nachdem  der  Rat
           drei Stunden getagt hat, ist man immer noch nicht zu einer Lösung gekommen.
           Auch weil in wenigen Tag eine andere Kompanie einrücken soll, nimmt man
           vom ersten Plan Abstand. Die Soldaten sollen wegen genugsamer Quartiere auf
           die ganze Stadt verteilt werden. 335
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