Page 552 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           Der  Organist  muss  in  Heinrich  Wershovens  Haus  auffm  Hoff  ausweichen.
           Nachmittags visitieren der Schöffe Schefer, der Ratsverwandte Schopp und der
           Stadtschreiber die Quartiere und nehmen die Klagen auf.

                1746 – Donnerstag, den 28. April
           Der  zeitige  Organist  beklagt  sich  über  die  ihm  zugewiesene  Wohnung.  Dort
           könne er sich nicht erhalten. Der Rat weist ihn daraufhin in das Haus des Schöf-
           fen Sartorius in der Niederhutstraße ein. Die Jahresmiete beträgt 12 rtlr. Der
           Rat bittet den anwesenden Hauptmann von Schorlemmer, unter seinen Leuten
           gute  Ordnung  zu  halten.  Neben  dem  Quartier  bei  Frau  Meex  bietet  ihm  die
           Stadt Servicegelder von 40 rtlr an. Der Hauptmann ist mit 40 rtlr jährlich zu-
           frieden  und  verspricht  auf  Ehr  und  Treu,  gute  Manneszucht  zu  halten.  Dann
           gehen  alle  zur  Frau  Meex.  Dort  werden  dem  Hauptmann  zwei  Zimmer  im
           Erdgeschoss  und  ein  Zimmer  im  Obergeschoss  nach  der  Straße  hin  einge-
           räumt. Das Backhaus kann der Hauptmann mit benutzen. 339
           Frau Meex ist mit 16 rtlr Jahresmiete einverstanden.
           Nachmittags wird Bürgermeister Fechemer in das Haus von Frau Meex geru-
           fen. Als Zeugen nimmt er die Schöffen Herrestorff und Schefer mit. Dort tref-
           fen sie auf den Hauptmann von Schorlemmer und einen Unteroffizier. Erste-
           rem hat die Domschultheißin Aldens auf ganz impertinente Arth eingeredet, Bür-
           germeister und Rat hätten ihr in ihrem Haus nichts zu befehlen. Der Mietver-
           trag sei hinfällig. Sie habe die Wohnung für ihren Ohmen Remagen vorgesehen.
           Frau Meex kann aber einen Mietvertrag für das ganze Haus vorweisen. Dieser
           Mietvertrag gilt solange, wie sie die 25 rtlr Jahresmiete zahlt. Damit bleibt alles
           wie vereinbart.

                1746 – Samstag, den 30. April  340
           Bürgermeister Bossart schickt ein Schreiben an den Rat und bittet um Kopien
           aller  Quittungen  über  die  Lieferungen  an  den  Generaleinnehmer  vom  Bau-
           meister Alden jun. bis zum zeitigen Baumeister. Es geht um den angeblichen
           Rückstand  der  Zahlungen  an  den  Generaleinnehmer.  Bossart  vermutet,  dass
           dabei ein Irrtum vorliegt. Matthias Löhr erhält für die dreimonatige Belegung
           mit einem Soldaten ½ rtlr. Der Baumeister soll die Rechnung von Franz Feld-
           müller über 4 gld 12 alb bezahlen. Der Rat verspricht Barthol Lingen, weil er
           zweimal  mit  einem  beweibten  Soldaten  belegt  worden  ist,  ihn  beim  nächsten
           Mal  von  der  Einquartierung  frei  zu  halten.  Auch  Antonius  Hoß  soll  beim
           nächsten Mal frei bleiben, wenn er jetzt ohne Klagen den  beweibten Feldscher
           aufnimmt. Den Weibern und dem Mann, die die Bagage des Organisten gefah-
           ren und getragen haben, soll der Baumeister zusammen 1 gld 16 alb auszahlen.
           Bürgermeister Fechemer begehrt namens des Amtsverwalters Brewer das nöti-
           ge Bauholz. Der Rat entspricht der Bitte. 341
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