Page 553 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


                1746 – Sonntag, den 1. Mai
           Der Rat wählt gemäß der gültigen Ordnung einstimmig Johann Georg Schefer
           zum  neuen  Bürgermeister.  Er  wird  von  den  Schöffen  und  Ratsverwandten
           zum Pastorat vor zwei prümische Hofgeschworene gebracht und vom prümi-
           schen Kellner nach uraltem Brauch mit dem Bürgermeisteramt belehnt. Danach
           schwört der Neuerwählte mit erhobenen zweijen Fingeren den Bürgermeistereid.
           Johann Messenich wird zum neuen Baumeister gewählt und vereidigt.

                1746 – Montag, den 2. Mai
           Der Rat setzt die Hutenmeister an und der Bürgermeister vereidigt sie:
           Walporzheim: Johannes Koch
           Oberhut: Matthias Berg
           Adenbachhut: David Raths
           Niederhut: Peter Schaaf
           Ahrhut: Anton Hoß
           Bachem: Johann Knieps
           Dann werden die von jeder Hut angesetzten Feldschützen und Förster verei-
           digt. Am Donnerstag, dem 5. Mai, soll der Bann begangen werden. Sämtliche
           Förster,  Feldschützen,  Erbgeschworene  und  der  neue  Baumeister  sind  ver-
           pflichtet teilzunehmen. Um Kosten zu sparen, sollen die Ratspersonen an Stelle
           der üblichen Mahlzeit je drei Dreier erhalten. Der halbe Reichstaler an Diät ent-
           fällt.

                1746 – Donnertag, den 5. Mai
           In hiesiger Jurisdiction wird der Bann begangen. Auf Anstehen der Mayschos-
           ser sind auch zwei Erbgeschworene von dort zugegen, als man den Busch an
           Stolls Creutz besichtigte. Auch die Vorsteher von Mayschoß und Kesseling sind
           anwesend. Dabei wird nur ein fehlender Stein bemerkt. 343

                1746 – Samstag, den 7. Mai
           Bürgermeister Schefer berichtet, der Leutnant Hamann und der Fähnrich Win-
           deck hätten wissen wollen, was sie an Stelle des realen Services monatlich be-
           kommen könnten. Er habe geantwortet, die Offiziere hätten ihre Quartiere, das
           reiche. Der Rat werde sich streng an die kurfürstlichen Erlasse  halten. Dabei
           übergibt der Bürgermeister das diesjährige Landtagsprotokoll und die 1737 er-
           lassenen kurfürstlichen Verordnungen über die Quartiere oder Servicegelder.
           Bei der diesjährigen Bannbegehung hat man festgestellt, dass es nötig ist, den
           Busch am Herrentisch  und auf dem Schoß in Wehr zu legen. Den Staffelern und
           Kesselingern sei das schon mitgeteilt worden. Wenn sie den Wehrbusch betre-
           ten, werden sie oder ihr Vieh gepfändet. Die Erbgeschworenen berichten, dass
           alles in Ordnung befunden worden sei. Nur auf der Kesselinger Kuhescheiffen sei
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