Page 555 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           das Kloster Marienthal wegen der entwendeten vier Bäume erwirken. Die Tat
           ist vor drei Jahren geschehen. Der Rat will zum Besten der Stadt auf der unters-
           ten Bitzen einen Weingarten anlegen lassen. Hans Adam Calenborn, Heinrich
           Hilberath und Hans Georg Nagel sollen ihn zur Pacht erhalten. 347
           Nikolaus Niethen erhält einen Baum für einen Kuhtrog. Johannes Theisen hat
           die Bagage der in Walporzheim liegenden Soldaten hierhin gebracht. Dafür er-
           hält er vom Rat einen halben Taler. Morgen soll wieder Folgendes publiziert
           werden: Das Verbot des Krautens, die Ablieferung der Müschen zwischen jetzt
           und  dem  kommenden  Johannestag,  das  Verbot  des  Bohnengärtenhohlens,  die
           Jagd auf das Wild während der Heegmonathe [Schonzeit] und das Verbot des
           Aushebens der Feldhuhnnester. Ferner soll bekanntgemacht werden, dass die
           Haustücker  hinter  dem  Herrentisch  in  Wehr  gelegt  werden.  Dann  ist  dort  das
           Sammeln des grünen wie  des dürren Holzes sowie das Laubholen bei Strafe
           untersagt.  Bürgermeister  Fechemer  erhält  zwei  Bäume,  um  ein  neues  Tor  an
           seinem Hof zu errichten. Der Rat erteilt dem Baumeister den Auftrag, den Vo-
           gel zu machen und heute in acht Tagen aufrichten zu lassen. Der Ratsverwand-
           te Mutone bittet den zum wiederholten Male, seine Forderungen aus der Bau-
           meisterei-Rechnung zu begleichen. 348
           Der Rat beschließt, ihm jährlich 4 rtlr abzuzahlen.

                1746 – Montag, den 16. Mai
           Eine Ratskommission tagt zusammen mit den Achtern. Sie erstellen die Umla-
           ge für diejenigen Bürger aus der Niederhut und der Ahrhut, die von Einquar-
           tierungen frei geblieben sind. Gleichzeitig beschließt der Rat, dass die für den
           Termin 8. Mai 1746 ausgeschriebenen 6 Simpla samt den im Jahre 1744 wegen
           erhofften  Nachlasses  nicht  eingezogenen  Simpeln  umzulegen.  Der  Ratsver-
           wandte  Alden  jun.  erhält  wegen  seiner  Reisen  zum  Generaleinnehmer  von
           Geyr nach Köln 6 rtlr. Dabei ist es um die falsche Berechnung der Simpel ge-
           gangen.

                1746 – Samstag, den 21. Mai
           Der Pastor von Dernau begehrt die Haubüsche, die sein Bruder auf 20 Jahre im
           Bonnendahl gepachtete hat, in Ansehung seines hohen Alters, er ist 68 Jahre alt,
           für 2 Pistolen übernehmen zu dürfen. Der Schöffe Wolff aber hat für diese Hau-
           stücker 3 Pistolen geboten. 349
           Da der Pastor nicht mehr bieten will, erhält Wolff die Haustücker so lange, wie
           der Pastor lebt. Anton Neger darf sich unterhalb des Ahrhoider Backes ein Haus
           bauen. Die Konditionen sind wie üblich. Die von Meister Hubert Schiefer ein-
           gereichte  Rechnung  soll  der  abgestandene  Baumeister  Großgart  begleichen.
           Apollinar Gies gesteht, die dem Kloster Marienthal zugewiesenen, aber nicht
           genutzten Haustücker für 6 rtlr gekauft zu haben. Der Steinfelder Kellner erhält
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