Page 554 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
ein Säumbaum abgehauen und auf der Birkart ein Säumbaum abgebrannt ge-
wesen. Sie hätten diese durch Bannsteine ersetzt. 344
Dann beschließt der Rat, die rings um die Stadt an den öffentlichen Wegen zu
nahe stehenden Hecken auszuwerfen und die Wege breiter zu machen. Damit
werde verhindert, dass die Grabenmauern Schaden nähmen. Von den erschie-
nenen Müllern wird der gereonische Müller Anton Joisten zum Mühlenmeister
bestimmt. Es wird ihm aufgetragen, den Mühlenteich am Laufen zu halten.
Kein Müller darf mehr als 4 Hühner halten. Christian Becker darf sich für den
Bau eines neuen Hauses 4 Bäume für Treeff fällen.
1746 – Samstag, den 14. Mai
Bürgermeister Schefer gibt eine Verordnung über die Brüchten und die Excesse
der beurlaubten Soldaten bekannt. Weiter verliest er eine Verordnung, nach der
es den Soldaten verboten ist, in ihren Garnisonen zum Nachteil der Zünfte zu
arbeiten. 345
Ferner gibt der Bürgermeister die Ausschreibung von 6 Simpla bekannt. Sie
soll morgen veröffentlicht werden. Herr Alden jun. berichtet über die Nachfor-
schungen beim Comptoir [hier: Büro des Generaleinnehmers] wegen der Sim-
pelrückstände. Vom Jahre 1744 bis 1745 seien drei Simpla zu wenig ausge-
schrieben worden, weil man dem Versprechen geglaubt habe, diese Simpla
würden wegen der Truppendurchmärsche erlassen. Das sei aber nicht einge-
troffen. Lediglich für dieses Jahr seien 216 tlr wegen der Durchmärsche erlas-
sen worden. Also müssten diese drei Simpla in diesem Jahr noch zusätzlich
ausgeschrieben werden. Zwei Deputierte aus Ramersbach erscheinen vor dem
Rat und bitten, den bislang gewährten Weidgang im hiesigen Wald weiterhin
zu gewähren. Wegen der gestohlenen 11 Bäume und nicht geleisteter Satisfak-
tion, auch weil sie die Täter nicht verraten hätten, wird den Ramersbachern der
Weidgang nicht mehr gewährt. Weiterhin dürfen sie auch kein Holz mehr in
die Stadt bringen. Das ihnen geliehene Glöckchen müssen sie zurückgeben.
Das alles soll nicht gelten, wenn die Ramersbacher bis zum nächsten Ratstag
den angerichteten Schaden gutmachen. Johann Assenmacher aus Bachem wird
zum Kapellenmeister angesetzt. 346
Weil er dafür so viel Zeit opfern muss, braucht er 4 Jahre lang keine Zinsen für
die Pistole, der er von der Kapelle geliehen hat, zu entrichten. Assenmacher hat
auch ein Feld zu Weingarten gemacht. Dafür erhält er eine Büdde. Weil das Ka-
pellenregister inzwischen so viele Fehler enthält und deswegen der Kapelle
auch viele Zinsen entgehen, sollen die Bürgermeister Fechemer und Bossart
und der Ratsverwandte Kleefuß das Register erneuern. Der Schöffe Sartorius
erhält den Auftrag, gegen das vom Prior zu Marienthal namens des Prälaten
von Klosterrath beim Offizial erwirkte Mahnschreiben gegen Peter Werres
beim Offizial vorzugehen. Gleichzeitig soll er beim Offizial ein Mandat gegen
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