Page 556 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
4 rtlr, weil er die Bagage der Offiziere nach Bonn gefahren hat. Der abgestande-
ne Baumeister Großgart soll Herrn Alden 11 gld 1 alb 4 hll zahlen, weil Alden
beim Auswechseln der Kompanien die Pferde gefüttert hat. 350
Der Rat verabredet nochmals, dem Leutnant Hammann neben seinem Real-
quartier nach der kurfürstlichen Ordnung keine weiteren Servicegelder zu zah-
len, es sei denn, dass man unter der in der Verordnung erwähnten Liegestatt
verstünde, Bettung anzuschaffen. Wenn das so wäre, müssten dem Leutnant
neben den 12 rtlr für die Miete des Organistenhauses noch weitere 6 rtlr gege-
ben werden. Wenn Herr Rigans den Fähnrich weiter im Quartier hält, stellt die
Stadt ihm ein Quartiersgeld in Aussicht. Bürgermeister Fechemer kündigt nach
15 Jahren sein Amt als Kirchenmeister auf. Das Amt sei ihm zu beschwerlich
geworden, zumal einige Schuldner ihre Zinsen nicht zahlten. Der zeitige Bür-
germeister Schefer gibt bekannt, dass ab nächster Woche mit der Ausschlagung
der Hecken am Stadtgraben und den öffentlichen Wegen begonnen werde. Der
Stadtschreiber soll die entsprechenden Anlieger aufschreiben. 351
Am Nachmittag tagt der Rat zusammen mit den Achtern. Auf der Tagesord-
nung stehen die Umlagen aus dem Jahre 1743 und die Ausschreibung von 6
neuen Simpla. Der zeitige Baumeister Messenich sagt zu, die drei ersten Simpla
heben zu wollen. Er macht aber zur Bedingung, neben dem üblichen Hebegeld
von 10 gld noch ein douceur zu erhalten. Der Rat stimmt dem zu. Thederich
Schefer kommt mit einer Probe aus einer Zulast Wein in den Rat. Diese Zulast
ist für die Schützenbruderschaft bestimmt. Das Wachstum der Schützenbru-
derschaft wurde zur Notdurft der Stadt verbraucht. Nach genommener Probe
kauft der Rat das Ohm für 17 ½ rtlr, aber ohne Fass. Die Bruderschaft erhält
davon zwei Ohm. Der Rest geht an den Baumeister zu seiner Verwendung.
1746 – Sonntag, den 22. Mai
Nach der gestrigen Sitzung ereignete sich ein Unwetter, das großen Schaden
verursacht hat. Der Rat beschließt, die Schäden durch benachbarte Schöffen
aus dem Kirchspiel Wadenheim und aus Lantershofen schätzen zu lassen. 352
Diese sollen ein Gutachten über die durch den Hagelschlag und die Über-
schwemmungen entstandenen Schäden in den Weingärten, auf den Äckern
und in den Wiesen erstellen, welches dann an die kurkölnischen Landstände
weitergeleitet werden soll. Diese Besichtigung findet am Nachmittag statt. Die
trierische Prozession erhält von Stadt, Gilde und Hospital dieselben Zuschüsse
wie im letzten Jahr.
1746 – Montag, den 30. Mai
Die Brudermeister haben für das Vogelschießen schon die Pfänder eingekauft:
für den Kopf einen feinen Hut, für die Flügel Strümpfe und für den Schweif
ein Sacktuch. Derjenige, der diese Teile herunterschießt, erhält die ausgelobten
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