Page 557 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Pfänder. Derjenige, der den Vogel abschießt, erhält 10 rtlr, die von der Stadt
und der Bruderschaft zur Hälfte bezahlt werden. Solange die Pfänder nicht
gewonnen sind, soll nach der Ordnung und in der Stadt an den anweisenden
Örtheren geschossen werden. 353
1746 – Donnerstag, den 2. Juni
Eine Ratskommission mit dem zeitigen Bürgermeister Schefer, den Schöffen
Eichas und Herrestorff, den Ratsverwandten Alden sen. und Kleefuß, dem
Stadtschreiber sowie den Steingeschworenen Johannes Gies und Adam Jacobs
trifft sich mit den am Stadtgraben beerbten Eigentümern. Alle Steine, die zu
tief in der Erde stehen, werden neu gesetzt. Die Anwesenden erhalten jeder ei-
ne Diät von ½ tlr.
1746 – Samstag, den 4. Juni
Meister Hubert Schiefer bittet den Rat, die vom zeitigen Schützenkönig am Tag
nach Fronleichnam zu stiftende Portion Wein für die diesem zustehenden zwei
Pistolen zu besorgen. Wogegen er aus seinen Mitteln die übrigen Freiheiten stif-
ten wolle, nämlich Weißbrot mit Krebsen und den Schild. Der Rat stimmt dem
zu und sagt auch zu, ihn bei künftiger Soldathenumblag wegen der wirklich ha-
bender Freijheit für zwei Monate nicht zu belegen. Wegen der Waldschäden be-
schließt der Rat, den Ramersbachern den hiesigen Wald ganz zu verbieten. 354
Das soll den Ramersbachern verkündet werden. Wer dagegen verstößt, verfällt
einer willkürlichen Strafe. Das Holz wird ihm abgenommen. Dieselben sollen
auch das kleine Glöckchen, das ihnen Ahrweiler geliehen hat, zurückgeben.
Auf Anregung von Bürgermeister Schefer beschließt der Rat, zur Abwendung
weiterer Waldschäden den Wald eine Zeitlang durch Ratsmitglieder und Ach-
ter unter Zuziehung jeweils eines Mannes aus jeder Hut visitieren zu lassen.
Jakob Pollig klagt gegen Cassian Natterer. Dieser habe ihm vier Karren gebro-
chener Steine weggefahren. Pollig verlangt Schadenersatz. Der Rat verurteilt
Natterer, die vier Karren Steine samt der Unkostenerstattung von 60 alb an
Pollig zurückzugeben. Die Schatz- und Simpelbücher werden revidiert. Die
verlustige Nahmen werden umgeschrieben. Der Niederhoider Feldschütz klagt
Matheis Löhrs Tochter an. Diese habe auf der Bitz Spinat gestohlen. Bürger-
meister Schefer übergibt eine Kopie des Buschbüchelgens. Darin sind die Bann-
steine des Bannganges vom 9. Mai 1592 verzeichnet. Dann wird im Rat ein
Verbot wegen der Ausfuhr von Brennholz verlesen.
1746 – Samstag, den 18. Juni
Die Erbgeschworenen haben vor langen Jahren für 6 rtlr Haustücker an Apolli-
nar Gies verkauft. Weil dieses Verfahren laut Stadtordnung strafbar ist, zieht
der Rat die Haustücker ein. Die Erbgeschworenen werden vor den Bürgermeis-
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