Page 558 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           ter geladen, um 6 rtlr Strafe zu zahlen. Wiricus Armbrustmacher hat Meister
           Johann Huth 2 ½ rtlr für die Wiedererrichtung der niedergefallenen Palisaden
           an seinem Haus bezahlt. Der Meister aber hat die Arbeit bis heute noch nicht
           begonnen. 356
           Der Rat verurteilt Huth, die an Armbrustmachers Haus am Wall niedergefalle-
           nen Palisaden binnen dreier Tage aufzurichten oder das Geld zurückzuzahlen.
           Da  Clara  Dublin  den  ausstehenden  Hauszins  immer  noch  nicht  bezahlt  hat,
           verurteilt der Rat sie, dem Peter Giffels die 4 rtlr binnen 8 Tagen zu entrichten.
           Meister Johann Baumann zeigt sein Annotationsbuch vor. Ausweislich dieser
           Eintragung schuldet der Notar Dünwald ihm insgesamt noch 10 gld 14 alb 8
           hll. Der Notar versteht die Klage nicht. Er habe alles bezahlt. Im Gegenteil er
           habe noch 4 ½ gld für die Haubenkand [Ohreisen?] zu fordern. 357
           Der  Notar  will  auch  beweisen,  dass  die  Eintragungen  im  Annotationsbuch
           falsch seien. Der Rat prüft das Buch und findet alles richtig. Dem Notar erlegt
           der Rat auf, entweder seine Gegenrechnung zu präsentieren oder Baumann zu
           bezahlen. Hans Georg Nagel, Hans Adam Calenborn und Heinrich Hilberath
           sind mit der Anlage des Weinberges in der Bitz fertig. Sie bitten den Rat, ihnen
           nun diesen Weingarten auf lange Jahre gegen die Halbscheid der Trauben zu
           überlassen. Die Wollweber Matheis Wollschläger und Matheis Schefer melden
           ebenfalls, dass sie den Weingarten am Griend gegen den Olligsteich hin angelegt
           hätten. Sie bitten um Überlassung. Der Rat beschließt, die Weingärten diesen
           fünf Bürgern auf 20 Jahre gegen die Halbscheid der Trauben zu überlassen. Die
           Pächter sind verpflichtet, die Weingärten wenigstens alle vier Jahre zu misten
           und in gutem Bau zu halten. 358
           Sie müssen die Arbeiten zu gewöhnlicher Zeit verrichten. Gerät der Weingar-
           ten  in  Missbau,  wird  er  ihnen  weggenommen  und  einem  fleißigeren  Bürger
           gegeben. Zwei Deputierte aus Staffel erscheinen, nämlich Johann Bertzen und
           Nelles  Bertzen.  Sie  bitten,  den  Sommer  über  ihr  Vieh  in  den  hiesigen  Wald
           treiben zu dürfen. Der Rat erlaubt ihnen die Viehtrift bis an Schefers Creutz und
           bis an den  Clotzerbahnweg, von da weiter bis den Fuhrweg entlang bis an das
           Bottenfeld, dann weiter an Giertgesberg. Dafür müssen sie 50 Wagen Holz, wel-
           ches  die  Stadt  selbst  macht,  nach  Ahrweiler  bringen.  Wenn  die  Staffeler  die
           Grenzen  der  Viehtrift  überschreiten,  wird  das  Vieh  unweigerlich  gepfändet.
           Der  Stadtschreiber  erhält  den  Auftrag,  an  den  Orgelmacher  zu  Münstereifel
           wegen der Reparatur und Reinigung der Orgel zu schreiben. 359

                1746 – Samstag, den 25. Juni
           Einige Ratsmitglieder versäumen die samstägige Mittelmesse, erscheinen dann
           im Rat und glauben die Diäten zu erhalten. Das ist gegen die Ordnung. Der Rat
           stellt noch einmal fest, wer die Messe versäumt, erhält auch keine Diäten. Auch
           demjenigen, der eine kurze Zeit an der Sitzung teilnimmt und dann den Rat
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