Page 561 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           befehl des Offizials verbieten lassen . Er, der Kläger, müsse aber mit Ochsen-
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           oder Pferdewagen den Wein in seinen neuen Keller schraden. 369
           Assenmacher bittet den Rat um seine Unterstützung. Der Rat sieht zwar diesen
           strittigen  Platz  als  Privateigentum  des  Klosters  an,  hebt  aber  die  öffentliche
           Nutzung hervor. So werde an Markttagen immer die Akzise von den Ständen
           an dem Scheuertor erhoben. Damit sei das Scheuertor in öffentliche Nutzung
           übergegangen.

                1746 – Samstag, den 30. Juli
           Bürgermeister Eichas  erhält einen Baum für Balken und Joachim Schefer das
           nötige Holz für eine Quetschkelter und ein Gebietstück. Heute wird die Kompa-
           nie verlegt. Die Freigebliebenen zahlen eine Umlage. Am Mittwoch sollen die
           zum Laurentiustag ausgeschriebenen 6 Simpla umgelegt werden. 370
           Am selben Tag soll auch das Schatzbuch geöffnet werden. Bei der Publikation
           des Termins soll auch mitgeteilt werden, dass keine Geißen ausgetrieben wer-
           den dürfen, noch für diese Laub geholt werden darf. Diejenigen, die beim Un-
           wetter Schäden erlitten haben, sollen eine Aufstellung über die Verluste einrei-
           chen. Ferner darf niemand an der Ahr Kehrwasser anlegen oder Krebse fangen.
           Mit Meister Feldmüller vereinbart der Rat, dass Feldmüller die Kirchhofspforte
           am Hoff und zwei kleine Türchen an der Seite des Schulmeisters und des Orga-
           nisten anfertigt. Unter Zuthuung der Nägel soll Feldmüller 8 tlr erhalten. Notar
           Dünwald übergibt eine Erklärung gegen die Forderungen Johann Baumanns.
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           Diese Gegenrechnung gibt der Rat an Baumann weiter. Heinrich Blaffert soll
           ein Zeugnis des Pastors beibringen, dass er hier geboren ist. Dann will der sich
           überlegen, ob er hier geduldet wird.

                1746 – Mittwoch, den 3. August
           Schöffe Sartorius, Ratsverwandter Kleefuß und der Stadtschreiber erhalten den
           Auftrag, morgen die Quartiere der Soldaten zu visitieren. Der Hauptmann soll
           einige Ober- und Unteroffiziere zu dieser Visitation abordnen. 372
           Dann überlegt der  Rat,  wie er sich gegenüber dem  Leutnant  Hammann und
           dem Fähnrich Windeck verhalten soll. Der Fähnrich hat geäußert, er wolle kein
           Geld, sondern ein standesgemäßes Quartier mit Bett, Leinwand, Tisch, Stühlen,
           Schüsseln und was sonst dazu gehört. Der Leutnant hat sich ähnlich geäußert.
           Er erwarte ein Quartier mit allem Zubehör. Der Stadtschreiber wird beauftragt,
           an General von Wenge zu schreiben und ihn um nähere Bestimmungen zum
           kurfürstlichen Befehl des Jahres 1742 zu bitten. Vor allem soll er klären, ob Bet-


           142  Assenmacher war unmittelbarer Nachbar der prümischen Kellnerei. Es handelte sich wahr-
           scheinlich um die gemeinsame Hofeinfahrt, wie sie heute noch besteht.
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