Page 562 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           tung, Leinentuch, Tisch, Stühle usw. zu einem standesgemäßen Quartier gehö-
           ren.

                1746 – Samstag, den 6. August
           Der  Rat  tagt  zusammen  mit  den  Achtern.  Friedrich  Devernich  erhält  einen
           Baumstumpf  für  einen  Kuhtrog.  Meister  Johann  Huth  bringt  eine  Rechnung
           für einen Stadtschlitten und die Verlegung einer Schwelle am Klockhaus über 27
           gld 14 alb ein. Weil die Rechnung für die Schwelle zu hoch angesetzt ist, wer-
           den ihm 1 gld 14 alb von der Rechnung gestrichen. 373
           Sämtliche Müller erscheinen und bitten, den Mühlenteich abschlagen zu dür-
           fen, damit dieser gefegt werden kann.  Der Rat setzt  den Termin für die Ab-
           schlagung  des  Mühlenteiches  auf  den  15.  August  fest.  Meister  Johann
           Baumann bittet den  Rat um ein endgültiges Urteil in seinem Rechtsstreit mit
           dem Notar Dünwald. Der Rat fordert Dünwald auf, sich binnen dreier Tage zu
           äußern, sonst werden die Ansprüche Baumanns als richtig angesehen und der
           Notar gepfändet. 374
           Zusammen mit den Achtern beschließt der Rat, die Meistbegütherten, die bereits
           einen Mann im Quartier haben, mit einem weiteren Soldaten zu belegen. Der
           Rat beauftragt den Bürgermeister mit dem Hauptmann  von Schorlemmer zu
           sprechen, damit das Pförtchen am Ahrtor nachts offen bleiben kann. Das ist nö-
           tig,  damit  die  Nachschützen  auch  nachts  ausgehen  können.  Der  Hauptmann
           erscheint aber  selbst im Rat und  bittet, seinen  Offizieren, dem Leutnant und
           dem  Fähnrich,  entweder  standesgemäße  Quartiere  anzuweisen  oder  ein  ent-
           sprechendes  Monatsgeld  zu  zahlen.  Er  verspricht,  dass  die  Nachschützen
           nachts  durch  das  Ahrpförtchen  ein-  und  ausgehen  und  eventuelle  Diebe  auf
           die Wache gebracht werden können. Nachtschwärmer, die nach 10 Uhr auf den
           Gassen erwischt werden, kommen ebenfalls auf die Wache. Den beiden Offi-
           zieren soll ein Monatsgeld von 2 rtlr angeboten werden, wenn sie sich selbst
           ein Quartier besorgen.

                1746 – Montag, den 8. August
           General von Wenge hat einen Brief über die Offiziersquartiere geschickt. Auch
           der Syndikus Dierath hat einen Brief wegen der 6 Simpla zu Termin St. Lauren-
           tius gesandt. Beide Schreiben werden im Rat verlesen. 375
           General  von  Wenge  teilt  mit,  dass  den  Offizieren  ein  Quartier  im  Wert  von
           höchstens  2  rtlr  pro  Monat  zustünde.  Für  morgen  sollen  die  Achter  geladen
           werden,  um  die  6  Simpla  umzulegen.  Wegen  der  anhaltenden  Schäden  im
           Wald beschließt der Rat, die Visitationen des Waldes fortzusetzen. Täglich sol-
           len je ein Ratsmitglied und ein Achter unter Zuziehung von je einem Angehö-
           rigen aus jeder Hut den Wald inspizieren. Auf Anregung des Pastors soll am
           kommenden Freitag eine Prozession zur Kapelle nach Rheinbach gehen. Man
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