Page 565 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           bezahlen. Beim Sitzungsende fragt der Schöffe Sartorius noch, ob der in sein
           Haus eingewiesene Organist noch ein weiteres Jahr dort wohnen solle und ob
           die Miete von 12 rtlr gezahlt werde. 383
           Wenn die Garnison verlegt würde, stünde das Haus zu seinem Schaden leer.
           Der  Rat  gibt  ihm  die  Zusage,  dass  für  1746  die  Miete  gezahlt  werde,  selbst
           wenn die Garnison verlegt wird. Johannes Theisen erhält einen Baumstumpf
           für einen Kuhtrog.

                1746 – Montag, den 22. August
           Die  Trauben  haben  zeitig  angefangen  zu  reifen.  Deswegen  legt  der  Rat  die
           Weingärten ab kommenden Sonntag in Verbot. Die Nachschützen sollen ihre
           Tentes aufschlagen und fleißig auf die Weingärten Obacht haben. Der Rat ver-
           bietet aber, die Weinbergswege mit schädlichen Reisern zuzumachen. 384
           Der Amtsverwalter Bewer übergibt ein Zeugnis, welches der verstorbene Bür-
           germeister Gruben ausgestellt hat und vom damaligen Stadtschreiber gesiegelt
           worden ist. Darin wird Brewer bestätigt, dass er Eigentümer des Bauplatzes,
           die kalte Herberge genannt, ist. Franz Feldmüller erhält ein mit dem Stadtsiegel
           beglaubigtes Zeugnis über die Haltbarkeit der von ihm erbauten Ahrbrücke.

                1746 – Samstag, den 3. September
           Jakob Metgen sen. darf sich zwei Bäume für Schwellen fällen. Bürgermeister
           Schefer  übergibt  das  Dekret  vom  17.  August,  wonach  die  Ramersbacher  das
           ihnen geliehene Glöckchen binnen 14 Tagen zurückgeben müssen. Im Hinde-
           rungsfall  müssen  sie  beim  nächsten  Ambtsverhör  die  Gründe  angeben.  Der
           Fähnrich lässt durch den Führer Velten melden, dass ihm ein standesgemäßes
           Quartier angewiesen werden sollte. Wenn das jetzt nicht geschehe, werde  er
           sich höchsten Orts beschweren. 385
           Der  Rat  lässt  dem  Fähnrich  ausrichten,  dass  zwei  Ratsdeputierte  zu  ihm  kä-
           men, um die Quartierfrage zu besprechen. Der Pastor bittet den  Rat um Mit-
           hilfe gegen die Jungfer Christina Becker. Diese wohne bei Christoph Fleißig im
           Haus und führe ein ärgerliches und schandhaftes Leben. Der Rat schickt den
           Stadtdiener zu Fleißig und lässt diesem ausrichten, er möge die Jungfer umge-
           hend abschaffen. Wenn sie bis Montag die Stadt nicht verlassen habe, verlöre er
           die Bürgerrechte. Die Förster und Feldschützen übergeben ihre Rügen schrift-
           lich. Gegen Zahlung eines halben Talers darf sich der Steinfelder Kellner Holz
           für eine Kelterschwelle und zwei Gebietstücker holen. 386
           Die Stadt schuldet der Witwe Becker noch 52 rtlr 29 alb 4 hll Zinsen. Die Witwe
           bittet um Bezahlung. Der Stadtschreiber wird beauftragt, dieses Kapital in eins
           der  Schatzbücher  einzutragen,  das  einen  Überschuss  aufweist.  Dann  können
           davon  die  jährlichen  Zinsen  bezahlt  werden.  Die  Jungfer  Becker  erhält  ein
           Zeugnis, dass sie von unvermögenden Eltern stammt. Über ihren Lebenswan-
                                                                               565
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