Page 564 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Bürgermeister Herrestorff erhält einen Baum für Balken an seiner Scheuer.
Dem Notar Dünwald gibt der Rat auf, seine Gegenrechnung an Johann
Baumann bis zum nächsten Ratstag besser zu begründen.
1746 – Samstag, den 20. August
Der Stadtschreiber wird beauftragt, den Nachbarn der Adenbachhut für ihren
Brunnen beim Baumeister eine Pistole anzuweisen. 380
Der Sohn der Witwe Schütz erscheint und gesteht namens seiner Mutter und
Schwester, dass diese einen Ochsenkarren Heide auf Ahrweiler Hoheit ent-
wendet hätten. Schütz muss 1 rtlr cour zahlen. Von diesem Geld erhalten der
Stadtdiener 8 alb und der Nachbarschaftsdiener von Lantershofen 4 alb. Ferner
werden vom Strafgeld 1 ½ q Weißwein und 3 Wecken für die drei Feldschüt-
zen bezahlt. Der Notar Dünwald übergibt eine Erklärung in der Streitsache ge-
gen Baumann und verlangt, dass beide Parteien vereidigt werden. Die Pro-
zessgegner werden zum nächsten Ratstag vorgeladen. Sollte es zu keiner Eini-
gung kommen, werden beide vereidigt. Der zeitige Pastor übergibt eine Rech-
nung über die durch den Landdechanten abgehaltene Visitation. Die Stadt sol-
le den dritten Teil der Kosten übernehmen. Das sind 7 Kopfstücke. Der Rat
weist den abgestandenen Baumeister an, das Geld zu zahlen. Dem Marktmül-
ler wird befohlen, den aus dem Mühlenteich ausgeworfenen Kot und die Stei-
ne vom öffentlichen Weg zu entfernen. 381
Die Hälfte der Kosten sollen die Müller, die andere Hälfte die Stadt überneh-
men. Johann Rührich aus Waldorf begehrt die Bürgerschaft. Zuvor muss er ein
Testat seiner ehrlichen Geburt und seines frommen Handelns und Wandelns
vorlegen. Ebenso muss er zuvor eine Kaution von 200 tlr stellen und 2 Pistolen
sofort bezahlen. Der Rat verhängt mehrere Feld- und Buschstrafen. Die Schöf-
fen Wolff und Sartorius berichten über die Forderungen der jülichschen Schöf-
fen. Diese verlangen für die Vermessung der Gildengüter zu Beller eine in den
Augen der Stadt Ahrweiler übermäßige Diät. Wolff und Sartorius erhalten den
Auftrag, mit den jülichschen Schöffen zu verhandeln und bei dem die Interes-
sen der Gilde im Auge zu behalten. Der Bürgermeister Schefer berichtet, dass
200 Pfähle für das Ahrwehr bereitlägen. 382
Der Rat beschließt, dass am kommenden Montag aus jeder Hut acht Mann die
Pfähle an die Ahr bringen sollen. Dann erscheinen fünf Eingesessene aus Ra-
mersbach, die von der Entwendung der 11 Bäume durch Johann Müller
Kenntnis haben sollen. Sie werden einzeln vernommen. Jeder streitet ab, davon
etwas zu wissen. Baumeister Heinrich Hartmann bringt eine Rechnung über 15
rtlr cour 15 alb für gekauften Fasswein vor und bittet um Bezahlung. Der Rat
beauftragt den Stadtschreiber in den Protokollen nachzusehen, ob das seine
Richtigkeit habe oder ob schon Abschläge gezahlt worden seien. Wenn nicht,
soll er den abgestandenen Baumeister Großgart anweisen, die Rechnung zu
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