Page 567 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
80 alb. Auf Beschwerden des Leutnants Hammann wegen seines Quartiers hin
werden Bürgermeister Eichas und Herr Alden sen. zu ihm geschickt. Die De-
putierten werden ermächtigt, ihm rückwirkend für 4 Monate pro Monat ½ Pis-
tole anzubieten. 390
Von diesem Betrag muss aber die Miete von jährlich 12 rtlr abgezogen werden.
Der Rat verhängt einige Feld- und Buschstrafen. Der Rat beschießt noch ein-
mal, dass er die bei Anwesenheit des Landdechanten verzehrten 21 Kopfstücke
zum dritten Teil übernehmen will, allerdings mit der Einschränkung, dass
nächstens der Pastor vorher anfragt. Nach dem Gespräch mit dem Leutnant
gewährt ihm der Rat ein Servicegeld in Höhe von 3 rtlr monatlich. Davon wird
die Miete abgezogen. Von den beiden einbestellten Parteien erscheint nur Jo-
hann Baumann. Der Notar Dünwald bleibt aus. Also verurteilt der Rat den
Notar zur Zahlung von 10 gld 14 alb 8 hll unter Androhung der Zwangsvoll-
streckung, nachdem Baumann zuvor eidlich die Richtigkeit seiner Eintragung
im Annotationsbuch bezeugt hat. Am nächsten Montag sollen die Kötterzettel
verfertigt und nachmittags der Schatz umgelegt werden. Bürgermeister Schefer
hat nochmals den Bruder respektive den Schwager von Christina Becker, näm-
lich Andreas Becker und Hubert Schiefer, in Meister Fleißigs Haus geschickt,
um die Habe der Jungfer abzuholen. Damit sollte sie aus dem Haus entfernt
werden. Beide kommen unverrichteter Dinge zurück und berichten, mit guten
Worten sei nichts zu machen. Hier müsse die ganze Schärfe des Gesetzes an-
gewendet werden. Fleißig habe gerufen, eher lasse er sich mit der Jungfer auf
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einer Karre gebunden nach Bonn bringen , bevor er von ihr abließe. Er habe
die beiden mit einem Beil aus dem Haus getrieben und den Pastor mit ehren-
rührigen Worten, wie Kerl, Pfaff und Lümmel, beschimpft.
1746 – Montag, den 12. September
Vormittags verfertigt der Rat zusammen mit den Achtern die Kötterzettel.
Nachmittags wird der Schatz nach dem gewöhnlichen Anschlag umgelegt.
Amtsverwalter Brewer und Herr Schuster werden im Promptus angeschlagen.
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1746 – Samstag, den 17. September
Der Hauptmann lässt durch den Führer Velten ausrichten, dass in den nächs-
ten 8 Tagen die Kompanie durch eine Musterung voll aufgefüllt werde. Damit
müsse die Stadt 30 weitere Billette für Quartiere ausstellen. Der Rat verhängt
mehrere Feld- und Buschstrafen. 393
143 Hier erinnert Fleißig an die letzte Hinrichtung eines in Ahrweiler verurteilten Delinquenten in
Bonn. (vgl. hierzu die Aufstellung des prümischen Kellners Benediktus Lagrange, abgedruckt in:
QAW I, Nr. 1925)
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