Page 568 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           Johann Rührig zeigt ein Zeugnis des Pastors von Waldorf über seine ehrliche
           Geburt und seines frommen Handels und Wandels vor. Anton Hoss will für
           Rührig  die  Kaution  für  das  Bürgergeld  stellen.  Der  Rat  sagt  Hoss,  er  müsse
           aber wenigstens ein Angesessenheit über 100 rtlr oder 200 tlr nachweisen. Der
           Stadtdiener teilt dem Meister Fleißig mit, dass dieser innerhalb von drei Tagen
           die Stadt zu verlassen habe. Bürgermeister Schefer teilt dem Rat mit, er sei per-
           sönlich bei Frau Ambtmannin und Herrn Dresen wegen des gestohlenen Säum-
           baumes gewesen. Wenn die Deliquenten heute nicht vor dem Rat erscheinen,
           dürfe der Rat sie verurteilen. Der Rat verhängt mehrere Feld- und Buschstra-
           fen. Nun erscheint Meister Fleißig. Er entschuldigt sich vor dem Rat. 394
           Er habe der Jungfer Becker wohl dreimal gesagt, sie solle ausziehen, da er sonst
           sein  Bürgerrecht  verlöre.  Die  Jungfer  habe  wegen  des  kurzfristigen  Termins
           keine  neue  Bleibe  finden  können  und  ihn  gebeten  noch  ein  oder  zwei  Tage
           bleiben zu dürfen. Er habe aus Mitleid zugestimmt. Nun sei die Jungfer wirk-
           lich weggezogen. Der Rat verurteilt Fleißig wegen seines Ungehorsams zu ei-
           ner Geldstrafe von 1 rtlr. Die Hutenmeister werden für Donnerstag zur Trau-
           benbesichtigung eingeladen. Mies Ley und Tönnes Kolborn müssen wegen des
           gefällten und weggeschleppten Grenzbaums 2 Pistolen Strafe zahlen.

                1746 – Donnerstag, den 22. September
           Der Rat und sämtliche Hutenmeister besichtigen die Trauben. Die Lese der ro-
           ten Trauben wird vom 1. Oktober bis zum 3. Oktober festgesetzt. Das soll mor-
           gen nach der Messe verkündet werden. 395

                1746 – Samstag, den 24. September
           Der vom Landtag zurückgekehrte Bürgermeister Schefer berichtet über die Er-
           gebnisse.  1.  habe  der  Landtag  der  Stadt  wegen  des  Hagelschadens  und  der
           Überschwemmung  6  Simpla  nachgelassen.  Dieses  Geld  müsse  aber  den  Ge-
           schädigten zugutekommen. 2. der Generaleinnehmer von Geyr habe noch 2000
           rtlr  zu  bekommen.  3.  Er,  der  Bürgermeister,  habe  bei  verschiedenen  Herren
           6500 rtlr aufgetrieben, die diese für 3 ½ % der Stadt zur Verfügung stellen kön-
           nen. Mit diesem Geld könne das für 5 % ausgeliehene Kapital abgelöst werden.
           Der  Bürgermeister  verlangt  nochmals,  die  bei  den  französischen  Simpeln
           Rückständigen zur Zahlung aufzufordern und notfalls zu pfänden. Diese Zah-
           lungsaufforderung geschieht dann durch den Stadtdiener. Dann verhängt der
           Rat verschiedene Feld- und Buschstrafen. Für kommenden Montag sollen die
           Gläubiger der Stadt, die 5 % Zinsen erhalten, geladen werden. 396
           Der Rat will ihnen 4 % Zinsen bieten. Wenn die Gläubiger darauf nicht einge-
           hen, soll das Kapital gekündigt werden. Der Stadtschreiber bestellt den Land-
           messer Queckenberg, um den Weg und die Hecken im Deuffemich abzuzeich-
           nen. Die Nachbarschaftsdiener sollen ankündigen, dass ab Mittwoch die Kühe
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